Gedenken am Sonntag auf
dem Friedhof
Volkstrauertag
Borna (nn). Mit Musik und einer Rede von
Oberbürgermeisterin Simone Luedtke (Die
Linke) gedenken die Verantwortlichen der
Stadt Borna am Sonntag (13. November 2011)
anlässlich des Volkstrauertages der Opfer des
Nationalsozialismus und der beiden
Weltkriege. Daran sind mit Superintendent
Matthias Weismann und dem katholischen
Pfarrer Michael Sander auch die Vertreter der
beiden großen Kirchen beteiligt. Die
Gedenkveranstaltung beginnt 14:00 Uhr auf dem
Friedhof.
Der Volkstrauertag ist ein staatlicher
Gedenktag und gehört zu den "Stillen Tagen".
Er wird seit dem Jahr 1952 immer zwei
Sonntage vor dem ersten Advent begangen und
erinnert an die Kriegstoten und Opfer der
Gewaltherrschaft aller Nationen.
Der Volkstrauertag war 1919 vom Volksbund
Deutsche Kriegsgräberfürsorge als Gedenktag
für die gefallenen deutschen Soldaten des
Ersten Weltkrieges vorgeschlagen worden. Drei
Jahre später fand die erste Gedenkstunde im
Reichstag statt. 1926 fiel die Entscheidung,
den Volkstrauertag regelmäßig am Sonntag
Reminiszere, dem fünften Sonntag vor Ostern,
zu begehen.
Der Volkstrauertag wurde erstmals am 28.
Februar 1926 begangen. Dabei fanden überall
Gedenkfeiern für die deutschen Gefallenen des
Ersten Weltkriegs statt. Die
Nationalsozialisten übernahmen den
Volkstrauertag und legten ihn als staatlichen
Feiertag fest. Er wurde in Heldengedenktag
umbenannt und sein Charakter vollständig
verändert: Nicht mehr das Totengedenken stand
im Mittelpunkt, sondern die Heldenverehrung.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde 1948 in
den drei westlichen Besatzungszonen die
Tradition des Volkstrauertages wieder in der
alten Form aufgenommen und nach der Gründung
der Bundesrepublik fortgeführt. In der DDR
wurde ein "Internationaler Gedenktag für die
Opfer des faschistischen Terrors und Kampftag
gegen Faschismus und imperialistischen Krieg"
eingeführt, der immer am zweiten Sontag im
September begangen wurde. 1950 fand in der
Bundesrepublik die erste zentrale
Veranstaltung des Volksbundes Deutsche
Kriegsgräberfürsorge im Bundestag in Bonn
statt.
In Abgrenzung zur Tradition des
Heldengedenktages wurde 1952 beschlossen, den
Volkstrauertag an das Ende des Kirchenjahres
zu verlegen, weil diese Zeit theologisch
durch die Themen Tod, Zeit und Ewigkeit
dominiert wird.
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