Hilfe für Rumänien
aus Borna und Benndorf
Spendenaktion: Weihnachtspäckchen für
Behinderte und Kinder in Siebenbürgen
packen
Borna/Benndorf.
Sie bringen Hilfe dorthin, wo sie
gebraucht wird. Nach Rumänien, wo auch
drei Jahrzehnte nach der Herrschaft von
Nicolae Ceausescu noch vielerorts Armut
und Elend zu finden sind. Deshalb sammeln
Cornelia und Jens Scheffler aus Benndorf
Spenden. Insbesondere Pakete, die in
Siebenbürgen Behinderten und Kindern
zugutekommen. Auch jetzt wieder. Ende
November 2019 fahren erneut zwei große
Lastwagen mit Paketen auf den Balkan.
Familie
Scheffler setzt damit eine Hilfsaktion
fort, die es schon seit Jahrzehnten
gibt. Bereits in den 90er-Jahren
sammelte die katholische Gemeinde in Borna
alljährlich in der Vorweihnachtszeit
Pakete mit Nahrungsmitteln, aber auch
Süßigkeiten und Spielzeug für Bedürftige
in Rumänien.
Damit griff der
damalige Pfarrer Michael Teubner eine Idee
auf, die bereits zu DDR-Zeiten entstanden
war.
Aus der DDR nach Rumänien
Es war ein schlimmes Hochwasser in den
70er-Jahren in Rumänien, das die Eltern
von Jens Scheffler dazu brachte, für die
Opfer zu sammeln. Ganz privat, aber mit
Unterstützung der katholischen Gemeinde in
Frohburg. Und weil Rumänien damals zu den
sozialistischen Bruderländern der DDR
gehörte, blockierten die staatlichen
Stellen die Hilfsaktion nicht. "Es wurden
damals Schuhkartons geschickt", was
allerdings einen unglaublichen Papierkram
notwendig machte. "Alle Formulare mussten
auf Französisch ausgefüllt werden",
erinnert sich Jens Scheffler. So entstand
eine Brieffreundschaft zwischen den
Sachsen und den Siebenbürger Sachsen. Und
eine Beziehung, die heute noch immer
trägt, wenngleich auch auf einer anderen
Basis.
Hilfe für Behinderte und Kinder
Im Kern aber geht es um praktische
materielle Hilfe für Bedürftige in
Klausenburg, auf Rumänisch Cluj. Dort
gehören Behinderte in einem Heim, aber
auch Kinder zu den Adressaten der
Spendenaktion, die von der Osthilfe
Tauscha, einem offenen sozial-christlichen
Hilfswerk unterstützt wird. "Ein
ökumenisches Projekt", wie Familie
Scheffler unterstreicht. Was in ihrem Fall
von besonderer Bedeutung ist, weil
Cornelia Scheffler katholisch, ihr Gatte
hingegen evangelisch ist.
Bereits vor einigen Wochen war Jens
Scheffler mit drei weiteren Männern und
zwei Lastern in Klausenburg.
Zu den Spenden
gehörten Lebensmittel, die beim 22.
Sächsischen Landeserntedankfest in Borna
nicht benötigt wurden und die
transportfähig waren. Die Touren
Richtung Süden, immerhin weit mehr als
1.000 Kilometer pro Strecke, sind durchaus
Herausforderungen. Immerhin starten die
Männer mit ihrem Transport 4:00 Uhr in der
Frühe, um gegen 19:00 Uhr in Rumänien
anzukommen. Am nächsten Tag werden die
Spenden verteilt, und spätestens dann
wissen die Fahrer, dass sie am richtigen
Ort sind.
"Da gibt es Familien, die leben noch
in Erdhütten", sagt Jens Scheffler. Manche
Häuser haben kein Dach, und wenn dann mit
Hilfe von Geldspenden ein Gebäude gedeckt
werden kann, "wirkt unsere Hilfe doppelt".
Geld, das den Spendensammlern selbstredend
auch willkommen ist und mit dem dann nicht
nur eine Familie ein Dach über dem Kopf
bekommt, sondern dank dessen die Arbeiter,
die dafür sorgen, für eine Weile ein
geregeltes Einkommen haben. Angesichts der
hohen Arbeitslosigkeit in Rumänien alles
andere als selbstverständlich.
Päckchen
für Kinder
Für die bevorstehende Fahrt in der
Vorweihnachtszeit hofft Familie Scheffler
erneut auf Spenden. Benötigt werden
Weihnachtspäckchen, gern in
Schuhkartongröße, in denen neben
Grundnahrungsmitteln auch Süßigkeiten,
Malsachen, aber auch Spielzeug und
Plüschtiere stecken sollten.
Bastelmaterial wird ebenso gebraucht wie
Schulsachen. Der Inhalt sollte vor allem
Kindern Freude bereiten. Kinderkleidung
ist ebenfalls gefragt. "Und die
Lebensmittel sollten ein Vierteljahr
haltbar sein", sagt Cornelia Scheffler.
Angenommen werden die Pakete bis zum
23. November in der katholischen Gemeinde
in der Stauffenbergstraße in Borna oder
bei der Firma Scheffler An der Kantine 6
in Benndorf.