Kein Gesang und kein
Schwätzchen
Wie die katholische Gemeinde in Borna
Weihnachten feiert
Borna. Eintrittskarten gibt es nicht.
Gesang jedoch auch nicht. Wenn die
katholische Gemeinde am Heiligabend
einlädt, wird es in der Kirche in der
Stauffenbergstraße anders sein als
gewohnt. Dafür erhöht die Gemeinde
gewissermaßen die Schlagzahl. Allein in
Borna finden am 24. Dezember 2020, vier
Andachten statt, und zwar 16:00, 18:00,
20:00 und 22:00 Uhr.
Wer sie besuchen will, muss sich in
diesem Fall anmelden, macht Kaplan Thomas
Wiesner klar. "Das geht telefonisch, per
SMS sowie auch übers Internet." Klar ist
zudem, dass es sich bei den
Gottesdiensten, die maximal 30 bis 45
Minuten lang sein dürfen, eher um
Andachten handeln wird. Eine
Eucharistiefeier, also das Abendmahl, ist
nicht vorgesehen. Beschränkt ist ebenso
die Besucherzahl. Passen üblicherweise bis
zu 120 Leute in die Kirche in der
Stauffenbergstraße, dürfen unter
Corona-Bedingungen vielleicht 40, 45 rein.
Und gesungen werden darf ohnehin
nicht. "Das ist sehr bitter", sagt Kaplan
Wiesner, weil gerade Gesang zu einem
festlichen Gottesdienst gehöre. Aber: "Wir
halten uns an die Vorgaben." Immerhin soll
es Orgelmusik geben. Denkbar sei auch,
dass ein, zwei Leute etwas singen. Nicht
zuletzt kann sich Wiesner die Nutzung
neuer Medien vorstellen.
Andachten gibt es zu Weihnachen außer
in Borna am ersten Feiertag, dem 25.
Dezember, in Frohburg (10:00 Uhr in der
Michaeliskirche) sowie in Geithain (8:30
Uhr) und Deutzen (10:30 Uhr). Am 26.
Dezember finden Andachten in Bad Lausick
(8:30 Uhr) und Deutzen (10:30 Uhr) statt.
Noch unklar ist, inwieweit sich die
aktuelle Pandemie-Lage auf die Besucher
auswirkt. Kaplan Wiesner weiß von
Gemeindemitgliedern, die sich derzeit eher
zurückhalten. "Andere wieder wollen
Festtage wie Weihnachten eher und
unbedingt in Gemeinschaft feiern." Das
allerdings ist außerhalb der Kirchenmauern
ohnehin nicht wie gewohnt möglich. Das
kleine Schwätzchen vor und nach dem
Gottesdienst ist nicht erlaubt, und die
Leute müssen den Platz vor der Kirche
verlassen.
Gegenwärtig sei eine gewisse
Zurückhaltung bei den Gottesdiensten zu
spüren. Die werden jetzt an den Sonntagen
gesplittet. 8:30 Uhr findet eine
Wort-Gottes-Feier statt, während es 10:30
Uhr eine Eucharistiefeier gibt. Wiesner:
"Dazu kommen insgesamt 60, 70 Leute." In
normalen Zeit sind es mehr als 100.
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