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Bischof Reinelt lobt
Kaplan als Vorbild
Sorbischer Priester Andritzki seliggesprochen
Dresden.
Rund 11.000 Katholiken aus ganz Sachsen
feierten gestern (Montag, 13. Juni 2011) in
Dresden die Seligsprechung des Kaplan Alojs
Andritzki. Auch viele Sorben kamen zur Feier.
Andritzki darf im Bistum Dresden-Meißen nun
als Märtyrer verehrt werden.
Sebastian hat einen der besten Plätze. Auf
einen Sandsteinsims am linken Brückenkopf der
Augustusbrücke hat Vater Thomas Heier seinen
achtjährigen Sohn gehoben. Von da hat er
freien Blick über die Köpfe zum Hauptportal
der Kathedrale, der katholischen Hofkirche,
auf deren Stufen ein Altartisch aufgestellt
ist. Vater Heier befestigt an Sebastians Hemd
einen Button mit dem Konterfei von Alojs
Andritzki. Mit zwei ihrer vier Söhne sind
Thomas und Sabine Heier gestern nach Dresden
gereist. Halb acht sind sie mit dem Bus
gestartet, von ihrer katholischen Pfarrei St.
Franziskus in Zwickau-Planitz. "So eine
Seligsprechung erlebt man nicht alle Tage",
sagt Sabine Heier. "Die letzte Heiligsprechung
im Bistum - die von Benno - liegt fast 500
Jahre zurück. Wenn es das nächste Mal wieder
so lange dauert, gibt es uns nicht mehr."
Auch bei der Überführung der drei Urnen
mit den sterblichen Überresten der drei
Priester Alojs Andritzki, Bernhard Wensch und
Aloys Scholze am 5. Februar waren die Heiers
in Dresden mit dabei. Jetzt sehen sie, wie
beim Einzug der Schrein mit den Urnen auf
einer mit Grün geschmückten Bahre in Kopfhöhe
durch die Menge getragen wird. Etwa 11.000
Gläubige haben sich um die Kathedrale
versammelt. Es ist eine der größten und
farbenfreudigsten Demonstrationen von Leben
und Tradition der Katholiken in der Hauptstadt
des Freistaates, in dem sie gerade 3,6 Prozent
der Bevölkerung ausmachen. Bischöfe mit weißen
Mützen und roten Gewändern, Ministranten in
Weiß mit roten Kragen, helle Umhänge, schwarze
Barette, grün-weiße Schärpen, sorbische
Druschki mit rosa Schleifen an ihren Kappen,
die orange-schwarzen Fahnen der
Kolpingsfamilien und die blau-rotweißen der
sorbischen Gemeinden.
"In
dieser Kathedrale hat Alojs Andritzki von
Oktober 1939 bis Januar 1941 als Kaplan
gewirkt", sagt Joachim Reinelt, Bischof des
Bistums Dresden-Meißen. Im Konzentrationslager
Dachau habe er mit 28 Jahren das Leben für
seinen Glauben gegeben. Die Katholiken zeigen,
dass sie ein altes Ritual auch mit
zeitgenössischen Mitteln auszugestalten
wissen. Das Kyrie, neu komponiert von Matthias
Liebich, dem Leiter der Kapellknaben, kommt
frisch daher in Begleitung von Klavier,
Saxophon und Schlagzeug. Dann ist Latein zu
hören. Kardinal Angelo Amato, Präfekt der
Römischen Kongregation für die Selig- und
Heiligsprechungsprozesse, verliest das
offizielle Schreiben des Vatikans. Papst
Benedikt XVI. erklärt darin, dass Andritzki,
"Priester und Märtyrer", fortan als Seliger
bezeichnet und sein Fest jährlich am 3.
Februar gefeiert werde. Beifall ertönt. Über
dem Portal wird ein großes Bildnis Andritzkis
enthüllt.
Das Bild erscheine ihm wie eine
Herausforderung, sagt Bischof Reinelt in
seiner Predigt. "Nun fangt doch an, will er
uns sagen. Es ist die Zeit, die Anker zu
lichten und hinauszufahren ohne Furcht und
auch gegen den Strom der Zeit." Vorbilder wie
er, die übers Mittelmaß hinausreichen, würden
auch heute gebraucht. "Heilige werden dringend
benötigt. Sie können bewirken, dass unsere
Gesellschaft nicht bedrängt vom
Sinnlosigkeitsgefühl auseinanderfällt."
Die Liturgie dieser feierlichen Messe
unter freiem Himmel ist auch ein Wechsel aus
Sorbisch und Deutsch. Sachsens
Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU)
spricht seine Fürbitte beim Gebet demonstrativ
in seiner sorbischen Muttersprache. In das
Schlusslied hinein ertönt das Mittagsläuten
vom Turm der Kathedrale. Auch die Heiers
machen sich auf. Noch nicht nach Zwickau,
sondern zum "Fest der Begegnung" auf
Schloßplatz und Theaterplatz, das bis zum
Nachmittag dauert.
Hintergrund:
Seligsprechung
Grundsätzliches: Seligsprechung
(Beatifikation - aus dem Lateinischen) ist die
feierliche päpstliche Erklärung, dass ein
verstorbenes Glied der katholischen Kirche von
Gott unter die Seligen aufgenommen worden ist.
Sie ist eine Voraussetzung für die
Heiligsprechung, bei Märtyrertod entfällt der
Nachweis eines Wunders. Wichtigster
Unterschied: Selige werden in einem Bistum,
also regional begrenzt, verehrt, Heilige
dagegen weltweit.
Verfahren: Neue Richtlinien dafür hat
Papst Benedikt XVI. durch die
Kurienkongregation für die Selig- und
Heiligsprechungen 2008 mit der Instruktion
"Sanctorum Mater" ("Mutter der Heiligen")
erlassen. Sie verpflichten Bischöfe zu
größtmöglicher Objektivität, Strenge und
Nüchternheit.
Ablauf: Vor Eröffnung des
Seligsprechungsverfahrens wird der "Ruf der
Heiligkeit" oder das Martyrium des Kandidaten
streng geprüft. Er muss "bei einem bedeutenden
Teil des Gottesvolkes" einen "authentischen
und verbreiteten Ruf der Heiligkeit oder des
Martyriums" genießen, dafür muss die
Ortskirche Zeugnisse sammeln, die kommen
versiegelt nach Rom. Die Kongregation leitet
den Prozess ein, dabei bringt "promotor
justitiae" ("Förderer der Gerechtigkeit")
Argumente, die der Seligsprechung
entgegenstehen.
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Leitartikel:
Seligsprechung für Menschlichkeit
von Peter Korfmacher
Wenige
Eigenarten der katholischen Kirche sind so oft
und gründlich missverstanden worden, wie die
Heiligen-Verehrung. Da tauchen Bilder vom
ewigen Frohlocken auf der Wolke auf, sanft
beschienen von der eigenen Gloriole. Oder
solche von schwarzen Knochen in italienischen
Kirchen, in Gold gefasst und Gegenstand
befremdlicher Anbetung. Bilder, angesichts
derer sich durchaus die Frage stellt: Ist
derlei noch zeitgemäß?
Doch das ist die falsche Frage. Denn
Heilig- und ihre lokal begrenzte Variante der
Seligsprechung haben nicht Zeitgemäßes im
Sinn, sondern die Ewigkeit. Nicht nur im
theologischen, im abstrakten Sinne, sondern
ganz konkret: Wen die Kirche heiligspricht
oder selig, der sollte als Vorbild taugen -
für alle und über alle Zeitläufe hinweg.
Insofern muss man nicht gläubig sein, schon
gar nicht konfessionell gebunden, erst recht
nichts anfangen können mit dem, was
Volksglaube bisweilen macht aus der
Heiligenverehrung, um zuzugestehen, dass Alojs
Andritzkis Leben und Sterben als Priester, als
Christ und als Mensch zum Maßstab für andere
taugen. In dunklen Zeiten, als Wegschauen,
Wegducken die Regel waren und Nichtmitmachen
schon Widerstand, ist der sorbische Priester
seinen Prinzipien treu geblieben, seiner
Menschlichkeit, seinem Glauben, hat sich nicht
angepasst, nicht geschwiegen, hat selbst im KZ
noch andere an seiner Zuversicht teilhaben
lassen und dafür mit dem eigenen Leben
bezahlt. Die katholische Kirche nennt dieses
Merkmal der Heiligmäßigkeit "Martyrium", und
es hat nichts mit Heiligem Krieg zu tun,
sondern mit Haltung. Eine
Charaktereigenschaft, die aus der Mode
gekommen ist, obwohl wir in Gewissensfragen
hierzulande kaum noch wirklich existenziellen
Bedrohungen ausgesetzt sind.
Andritzki jedenfalls hat gezeigt, dass der
Einzelne durchaus bestehen kann, selbst wenn
die Institution versagen mag, der er angehört.
In Zeiten, in denen vor lauter wohlfeiler
Gedenk-Folklore der eigentliche Gegenstand
dieses Tuns in den Hintergrund zu rücken
droht, ist es ein Zeichen für jeden Einzelnen,
dass ein Einzelner für die Kirche aus der
Masse der Sterblichen so weit herausgehoben
wird, dass Gläubige nun zu ihm beten dürfen.
Nicht, weil er seit gestern einen
Heiligenschein trägt, selbst überhöht nun
frohlockend auf seiner Wolke sitzt - sondern
weil Alojs Andritzki bis zu seiner Ermordung
Mensch geblieben ist, damit ein Zeichen
gesetzt hat, das uns alle angeht.
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Text: Tomas Gärtner, Leipziger Volkszeitung (14.06.2011) Fotos: dpa |
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"Unbeirrt an die Liebe
glauben"
Bischof Joachim Reinelt erhofft sich von
Seligsprechung Alojs Andritzkis Signal für
einen Neubeginn
Dresden.
Seit vergangenem Montag (13. Juni 2011) darf
der sorbische Priester Alojs Andritzki als
Seliger verehrt werden. Der römische Kardinal
Angelo Amato verlas im Auftrag des Papstes vor
mehr als 11.000 Gläubigen auf der Dresdner
Schlossplatz die Seligsprechungsurkunde.
In seiner Predigt erinnerte Bischof
Reinelt daran, dass aus dem Bistum
Dresden-Meißen bislang erst einem Mann eine
solche Ehre zuteil wurde: Dem Diözesanpatron
Bischof Benno. Andritzki könne "ein Signal für
den Neubeginn" sein. Nach "dem Winter der
menschenverachtenden Ideologien" mit Millionen
Opfern sei es an der Zeit, dass der Same
dieses christlichen Märtyrers seine Frucht
bringt.
Zugleich erinnerte Joachim Reinelt an die
besondere Grausamkeit der Konzentrationslager.
Für 2.700 katholische Priester sei Dachau "ein
für uns unvorstellbarer Ort der Quälereien,
der brutalen Erniedrigung und der
Rechtlosigkeit" geworden. "Wie konnte Alojs
mit seinen 28 Jahren diese härteste Zeit
seines Lebens so gefasst und vorbildlich
bewältigen, dass einer seiner Mitbrüder ihn
als den Besten im Priesterblock
bezeichnete?", fragte der Bischof. Seine
Erklärung: "Unbeirrt an die Liebe des
himmlischen Vaters in dieser Situation
glauben, das befähigt zum Martyrium." Gerade
heute seien Vorbilder dieses Typs ohne
"frömmlerisches Gehabe" nötig, die über das
Mittelmaß hinausreichten.
Kinder hatten in der Messe Symbole zum
Altar getragen, die das Leben des neuen
Seligen symbolisierten: Stacheldraht und
Häftlingsnummer, aber auch Fußball, Trompete
und ein aufblühender Setzling. An der Messe
nahmen 15 Bischöfe, darunter zwei Kardinäle,
hunderte Priester, Ordensleute und mehr als
300 Messdiener teil. Besonders aus der
sorbischen Region waren zahlreiche Gläubige
nach Dresden gereist. Die Dresdner
Kapellknaben, ein sorbischer Projektchor, eine
Band und eine Bläsergruppe gestalteten die
Messe musikalisch. Zahlreiche
Fahnenabordnungen von Kolpingsfamilien und
Studentengruppen begleiteten die Feier. Zu den
Ehrengästen zählten neben Sachsens
Ministerpräsident Stanislaw Tillich weitere
hochrangige Vertreter der Staatsregierung, aus
Politik, Kultur und Gesellschaft. Auch Prälat
Hermann Scheipers, Ehrendomkapitular des
Bistums Dresden-Meißen, nahm teil. Der
91-jährige war als junger Pfarrer selbst im KZ
Dachau inhaftiert und war dabei auch Alojs
Andritzki begegnet. An die Eucharistiefeier
schloss sich ein großes Fest der Begegnung
rund um die Kathedrale an. Mit einer
Festandacht endete die Feier am Nachmittag.
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Text: Michael Baudisch, Tag des Herrn (19.06.2011) Foto: Dorothee Wanzek |
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"Lasst uns
zusammenbleiben!"
Seligsprechung für Alojs Andritzki - Dachauer
Mithäftling gab eindrucksvolles Glaubenszeugnis
Dresden.
Als erster gebürtiger Sachse in der Geschichte
der Christenheit ist am Pfingstmontag (13.
Juni 2011) Alojs Andritzki seliggesprochen
worden. Die Beteiligung übertraf mit rund
11.000 Mitfeiernden alle Erwartungen.
Aus der ersten Reihe im Block der
Ehrengäste verfolgte Prälat Hermann Scheipers
die Seligsprechungsfeier mit. An die Jacke
seines dunkelgrauen Anzugs hatte der
97-jährige seine Dachauer Häftlingsnummer
geheftet. Er ist wahrscheinlich der letzte
noch lebende Priester, der im
Konzentrationslager Dachau inhaftiert war, der
letzte von insgesamt 2.700 Geistlichen. 1.034
von ihnen ließen bereits in Dachau ihr Leben,
so wie Alojs Andritzki, der am 3. Februar 1943
an einer Giftspritze starb. Über ihn hatte
Papst Benedikt XVI. am Tag zuvor gesagt, das
Wirken des Heiligen Geistes sei an ihm
"machtvoll aufgeleuchtet".
Der
Wunsch erfüllte sich anders als erwartet
Hermann Scheipers war in einer anderen
Häftlingsbaracke untergebracht als sein
sorbischer Mitbruder. Dennoch traf er ihn
immer wieder. Bei der ersten gemeinsamen
Weihnachtsfeier im KZ hatte Alojs die
Mitgefangenen mit einem selbst gestalteten
Altarbild aus zusammengeklebten Zeitungen
erfreut, erinnert sich der Überlebende. Alojs
Andritzki sei über die eigene Baracke hinaus
bekannt gewesen als einer, der vielen half,
gerade den älteren Häftlingen.
Während der Andacht in der Dresdner
Kathedrale zum Abschluss der
Seligsprechungsfeier trat Hermann Scheipers
ans Mikrofon und erzählte von seinen
Erinnerungen an Alojs Andritzki. Als der sich
mit Bauchtyphus in der Krankenbaracke melden
wollte, sei er trotz hohen Fiebers als
Simulant abgewiesen worden. Scheipers, der
unterdessen selbst auch erkrankt war, schlug
ihm vor, es am nächsten Tag noch einmal
gemeinsam zu versuchen. Diesmal wurden beide
aufgenommen, allerdings nicht in der gleichen
Krankenstube. Die letzten Worte, die er aus
dem Mund seines sorbischen Freundes hörte,
sind ihm unvergesslich: "Du, wir wollen sehen,
dass wir zusammenbleiben!" Der Wunsch hat sich
nicht erfüllt. Die beiden haben sich danach
nie wiedergesehen. Ein mit Aufsehervollmachten
ausgestatteter Häftling soll Alojs Andritzki
Augenzeugen zufolge wenig später eine
Giftspritze gegeben haben, als er um den
Beistand eines Priesters bat. Eigenmächtig,
ohne Befehl durch die Verantwortlichen der SS,
bewegt durch tiefen Hass auf die Kirche.
Nur
auf den ersten Blick hat sich der Wunsch des
Freundes nicht erfüllt, ist Hermann Scheipers
überzeugt. Immer wieder in seinem Leben habe
er sich in Gott zutiefst mit Alojs verbunden
gespürt, erzählte er den dicht gedrängt
sitzenden Gläubigen in der Kathedrale. Gerade
in den schwierigsten Momenten habe ihm diese
Gewissheit Kraft gegeben. Nicht zuletzt auch
auf der gefährlichen Flucht aus dem so
genannten Todesmarsch, der viele KZ-Häftlinge
noch nach Kriegsende das Leben kostete. Er
floh und versteckte sich in einem Gebüsch.
Zweimal wurde auf ihn geschossen. Angsterfüllt
wartete er ab, ob die Spürhunde, die man auf
ihn angesetzt hatte, ihn finden würden. Gerade
in diesem Augenblick seien ihm die letzten
Verse des Psalms 91 in den Sinn gekommen:
"Denn der Herr ist deine Zuflucht, du hast dir
den Höchsten als Schutz erwählt. Dir begegnet
kein Unheil, kein Unglück naht deinem Zelt.
Denn er befiehlt seinen Engeln, dich zu
behüten auf all deinen Wegen. Sie tragen dich
auf ihren Händen, damit dein Fuß nicht an
einen Stein stößt; du schreitest über Löwen
und Nattern, trittst auf Löwen und Drachen.
Weil er an mir hängt, will ich ihn retten; ich
will ihn schützen, denn er kennt meinen Namen.
Wenn er mich anruft, dann will ich ihn
erhören. Ich bin bei ihm in der Not, befreie
ihn und bringe ihn zu Ehren. Ich sättige ihn
mit langem Leben und lasse ihn schauen mein
Heil."
Eine Brücke zwischen Himmel und Erde
Diese Worte hätten sich in seinem Leben
erfüllt bis auf den letzten Vers, sagte
Hermann Scheipers. Das lange Leben, das ihm
geschenkt wurde, wolle er nutzen, um Zeugnis
zu geben von dem, was ihm im
Konzentrationslager widerfahren ist, vor allem
aber von dem Glauben, der ihn mit Alojs
Andritzki, den anderen Mithäftlingen und
Christen auf der ganzen Welt verbinde. Bis
nach Indien und in die USA ist der
pensionierte Pfarrer in den vergangenen Jahren
gereist, um jungen Menschen das weiterzugeben,
was er auch an diesem Tag in Dresden sagte.
Die
letzten Worte, die Alojs Andritzki an ihn
gerichtet habe, seien eine Einladung an alle
Christen: "Wir wollen sehen, dass wir
zusammenbleiben!"
Jugendliche zeigten am Ende der Andacht
auf ihre eigene Weise, dass sie an das Leben
Alojs Andritzkis anknüpfen wollen. Von den
seitlichen Emporen aus ließen sie bunte
Papierflugzeuge durch das Kirchenschiff
segeln. Zuvor hatten sie den neuen Seligen
zitiert, der einst davon geträumt hatte, das
Evangelium als Flieger bis zu den Enden der
Erde zu bringen.
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Text: Dorothee Wanzek, Tag des Herrn (19.06.2011) Fotos: Dorothee Wanzek |
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Urnenschrein im
Märtyreraltar
Gemeinsamer Schrein für alle in Dachau
gestorbenen Priester des Bistums
Dresden (kpi).
Die Asche der drei Priester des Bistums
Dresden-Meißen, die im Konzentrationslager
Dachau umgekommen sind, hat am Pfingstmontag
(13. Juni 2011) ihren Platz auf dem
Märtyreraltar in der Dresdner Kathedrale
gefunden. Die Alojs Andritzki, Bernhard Wensch
und Aloys Scholze nicht mehr genau
zuzuordnenden Überreste aus dem Dachauer
Krematorium, die am 5. Februar vom Alten
Katholischen Friedhof zur Gruft der Kathedrale
gebracht worden waren, wurden in einen eigens
geschaffenen hölzernen Schrein des Künstlers
Andreas Kuhnlein umgebettet. Der Schrein trägt
die Inschrift "sel. Alojs Andritzki, ora pro
nobis". Andreas Kuhnlein hatte im Jahr 2003
bereits die Figurengruppe "Befreiung"
gefertigt, die auf dem Märtyreraltar in der
Kathedrale zu sehen ist.
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Text: Tag des Herrn (19.06.2011) Foto: Dorothee Wanzek |
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STOLPERSTEIN für Alojs
Andritzki
Dresden (kpi).
Ein sogenannter STOLPERSTEIN des Kölner
Künstlers Gunter Demnig erinnert seit
Pfingstmontag (13. Juni 2011) vor der Dresdner
Kathedrale an Alojs Andritzki. Der Stein mit
einer aufgesetzten Messingplatte, die den
Namen und die wichtigsten Lebensdaten des
sorbischen Kaplans enthält, wurde vor den
Stufen des Hauptportals in den Boden
eingelassen. Nach der Seligsprechung
Andritzkis haben Bischof Joachim Reinelt und
Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich
den Stein enthüllt. Gunter Demnig will mit
seinem Projekt die Erinnerung an Opfer der
NS-Zeit wachhalten.
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Text: Tag des Herrn (19.06.2011) Foto: unbekannt |
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