Ökumenisches
Martinsfest: Reitstunden für die Hauptrolle
Siebtklässlerin steigt in voller Rüstung aufs
Pferd / Umzug von der katholischen Kirche zur
Kunigundenkirche
Borna.
Rund 150 Menschen nahmen am Freitagabend (11.
November 2005) am Martinsfest in Borna teil.
Nach einer Andacht in der katholischen Kirche
zogen sie zum Reichstor, wo ein kleines Schauspiel
über den Heiligen Martin aufgeführt wurde. Das
ökumenische Fest endete in der Kunigundenkirche
in der Altstadt, wo die evangelischen und
katholischen Christen gemeinsam Lieder sangen
und die Martinshörnchen untereinander teilten.
Laut Pfarrer Waldemar Styra wechseln sich
die beiden Kirchen der Kreisstadt jedes Jahr
ab. "Ökumene wird bei uns groß geschrieben",
erklärte der Katholik. Die Jugendlichen Benjamin
Streller, Sarah-Sophie Weiske und Janine Hackelberg
führten unter Leitung der evangelischen
Gemeindepädagogin Andrea Blochinger ein kleines
Programm auf mit Instrumentalmusik und
Geschichten über den Martin, der einst als
Offizier seinen Mantel mit einem Bettler teilte,
später zum Bischof der französischen Stadt Tours
ernannt und letztlich heilig gesprochen wurde.
Pfarrerin Christine Jacob hielt die Ansprache.
Indes wartete Konstanze Richter in voller
Rüstung, den Eisenhelm unterm Arm, am Eingang.
Die Siebtklässlerin vom Teichgymnasium spielte
den Martin. Dafür führte sie auf einem Pferd
den Umzug durch die Stadt an. Da sie aber kaum
Erfahrungen mit Pferden hatte, musste die Bornaerin
zuvor Reitstunden nehmen. "Doch für die Hauptrolle
nahm ich das gern in Kauf", sagte Konstanze,
etwas blass um die Nase.
Nach dem Zug mit leuchtenden Lampions durch
die Stadt zeigten acht Kinder der katholischen
Gemeinde am Reichstor das Schauspiel über den
Heiligen Martin. Laut Diakon Stefan Thiel wurde
während zweier Proben eine Szene einstudiert,
die Martin nach dem Teilen seines Mantels zeigt.
Im Tross war Claudia Scholz mit Tochter,
Sohn und deren Neffen dabei. "Wichtig ist mir,
dass die Kinder bei diesem Fest das Teilen
lernen", so die Zedtlitzerin. Sie hatte, wie
viele Eltern, einen großen Beutel selbst
gebackener Hefe-Teig-Hörnchen mit, die nach
der Aufführung verteilt wurden.
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