Rückblick
...
Christen geben Taschenbuch heraus
Projekt "neu anfangen" startet am 27. Februar und vereint derzeit 14 Gemeinden

Borna. Menschen vom christlichen Glauben überzeugen, Mut in einer Krisenzeit machen, das Image der Kirche aufpolieren - darauf zielt das Projekt "neu anfangen". Die Weichen dafür sind gestellt, am 27. Februar wird es in Pegau mit einem Gottesdienst eröffnet. Er beginnt 14:30 Uhr in der Laurentiuskirche.

14 christliche Gemeinden der Region entschlossen sich, die Arbeit am anderthalbjährigen Projekt "neu anfangen" aufzunehmen, teilte Projektleiter Hans-Jürgen Ketzer mit. Es sind elf evangelisch-lutherische, eine katholische, eine evangelisch-freikirchliche und eine freie evangelische Gemeinde.

"Gott will, dass allen Menschen geholfen wird", zitiert Bornas Superintendent Matthias Weismann ein Bibelwort. "Deshalb wollen wir uns mit einer Aktion in die Gesellschaft einbringen, in der wir als Christen wahrnehmbar werden." Projektleiter Ketzer: "Wir wollen mit möglichst vielen Menschen über den christlichen Glauben ins Gespräch kommen."

Zu diesem Zweck wird ein Taschenbuch erscheinen und kostenlos verteilt. In ihm bekennen sich bekannte und engagierte Menschen der Region zu ihrem Glauben und beschreiben ihr Leben, erklärt Weismann. Mit Gesprächsrunden wird die Aktion zwischen Ostern und Pfingsten kommenden Jahres ihren Höhepunkt erfahren. Weismann hofft, dass das Projekt ähnlich wie der Bibelparcours im Herbst 2003 in Borna eine große Ausstrahlung über die Region hinweg gewinnt.

Die Aktion ist nicht neu, für einen Raum wie Borna aber schon. Seit 1985 wurde "neu anfangen" in über 30 Städten und Regionen Deutschlands veranstaltet. In den neuen Bundesländern bislang nur in großstädtischen Ballungsräumen, wie Ketzer verdeutlicht: 1999 in Potsam, 2001 in Gera und 2003 in Magdeburg. "In der Region Borna kommt dem Projekt damit eine besondere Bedeutung zu", meint Ketzer. Denn sie "zählt zu denen, die der wirtschaftliche Strukturwandel nach 1990 besonders hart traf", sie sei von Arbeits- und Konfessionslosigkeit geprägt. Im letzten Jahrzehnt seien Ungewissheit, Unsicherheit und Angst vor Neuem oft weiter angewachsen. Der Projektleiter: "Ein Neuanfang, der mit dem Glauben an Gott verbunden ist, könnte vielen Kraft und Mut geben." Deshalb wollen die Christen erklären, wie ihnen der Glaube in Krisen hilft. "neu anfangen" will Verknüpfungspunkte bieten, damit derzeit frustrierte Menschen sich wieder engagieren.
Text: Frank Prenzel, Leipziger Volkszeitung (17.02.2005)
Foto:

Auftakt in Pegau
"neu anfangen"

Pegau. Auftakt für das kirchliche Projekt "neu anfangen" gestern (Sonntag, 27. Februar 2005) Nachmittag in der Pegauer Kirche: Damit wollen elf evangelisch-lutherische, eine katholische, eine evangelisch-freikirchliche und eine freie evangelische Gemeinde Menschen vom christlichen Glauben überzeugen und Mut in Krisenzeiten machen. Ziel sei es, "mit möglichst vielen Menschen über den christlichen Glauben ins Gespräch kommen", erläuterte Projektleiter Hans-Jürgen Ketzer.

Die Aktion soll ihren Höhepunkt mit Gesprächsrunden zwischen Ostern und Pfingsten nächsten Jahres erfahren. Für die Region Borna stellt sie eine Premiere dar. Sie läuft aber bereits seit mehr als zwei Jahrzehnten in über 30 Städten des Bundesgebietes.
Text: Leipziger Volkszeitung (28.02.2005)
Foto: Andreas Döring

Bischof predigt zu "neu anfangen"

Borna/Mölbis (fp). Ein ökumenischer Pilgergottesdienst auf die Trageser Halde leitet am 11. September das zweite Halbjahr des christlichen Projekts "neu anfangen" ein. Dazu wird der katholische Bischof des Bistums Dresden-Meißen, Joachim Reinelt, erwartet, der mit dem evangelischen Landesbischof Jochen Bohl die Schirmherrschaft über das Projekt übernahm. Reinelt hält die Predigt. Der Gottesdienst erlebt in der Mölbiser Kirche um 14:30 Uhr seinen musikalischen Auftakt und wird nach einem Pilgerweg auf die Halde Trages unter freiem Himmel fortgesetzt.

Das am 27. Februar eröffnete Projekt "neu anfangen" eint mittlerweile 22 evangelisch-lutherische, römisch-katholische, evangelisch-freikirchliche und freie evangelische Gemeinden, informiert Projektleiter Hans Ketzer. "Im Verlauf des Projektes schreiben Christen der Region ein Buch, in dem sie über ihren Glauben und seine Bedeutung für ihr Leben berichten." Im Frühjahr 2006 wird das Buch Bürgern als Geschenk angeboten und sie zum Gespräch eingeladen.
Text: Leipziger Volkszeitung (03.09.2005)
Foto:

Pilgergottesdienst mit Landesbischof Joachim Reinelt in Mölbis

Mölbis. Annähernd 500 Christen aus dem gesamten Landkreis Leipziger Land nahmen gestern (Sonntag, 11. September 2005) Nachmittag an einem Pilgergottesdienst mit dem katholischen Landesbischof Joachim Reinelt teil. Er hielt seine Predigt am Fuße eines großen Schaufelrades auf der Hochhalde Trages.

Unter den Gästen weilten neben den katholischen und evangelischen Pfarrern dieser Region auch zahlreiche Familien mit Kindern. Sie waren von Mölbis aus den Wanderweg hoch auf den Berg gekommen. Für die musikalische Umrahmung sorgte eine Bläsergruppe aus Borna.
Text: Leipziger Volkszeitung (12.09.2005)
Foto: Peter Krischunas

Pilger-Gottesdienst auf Halde Trages
Mehr als 500 Menschen nehmen am Zug der Wallfahrer teil / Umweltkreuz führt Teilnehmer an

Mölbis (hk). Über 500 Teilnehmer wurden vorgestern (Sonntag, 11. September 2005) beim ökumenischen Pilgergottesdienst auf der Trageser Halde gezählt. Zu dieser Veranstaltung, mit der die zweite Etappe im Projekt "neu anfangen" begann, hielt der katholische Bischof Joachim Reinelt die Predigt. Im Rahmen des Projektes entsteht ein Buch, in dem Christen der Region ihre Lebens- und Glaubenserfahrungen darlegen und zu Gesprächen darüber einladen.

"Die Trageser Halde in Mölbis", sagte der Bischof der Diözese Dresden-Meißen, "das ist dort, wo die Menschen auf der Höhe sind." Es sei ein Irrtum anzunehmen, im Osten Deutschlands lebten nur Atheisten. Viel mehr gebe es hier besonders viele, die auf der Suche nach einem Sinn für ihr Leben seien. Im Projekt "neu anfangen" liege eine große Chance für alle Bewohner der Region, die "Chance einer wunderbaren Sinnerfüllung". Der Ort des Pilgergottesdienstes besitze dafür eine geradezu symbolische Bedeutung.

Die üppige Natur der Halde zeuge von der Kraft jener, die sich der Vergiftung der Schöpfung entgegengestellt hätten. "Man kann aus einer solchen Region ein Stück Paradies machen, wenn wir neu anfangen", zeigte sich der Bischof überzeugt. Früher den tödlichen Emissionen des Espenhainer Werks ausgesetzt, biete die Halde heute einen Lebensraum für ein Drittel der in Deutschland vom Aussterben bedrohten Tier- und Pflanzenarten.

Am Gottesdienst nahmen evangelische und katholische Christen der Region ebenso teil wie Gäste aus dem evangelischen Partnerkirchenbezirk Burgdorf und aus Herrenberg, wo das Projekt "neu anfangen" vor wenigen Monaten durchgeführt wurde. Beteiligt waren zudem die Pfarrer von 22 evangelischen, katholischen und freikirchlichen Gemeinden aus der Region Borna sowie 50 Bläser von Posaunenchören des Kirchenbezirks. Zuvor wohnten bereits 300 Gläubige dem musikalischen Auftakt mit den Bad Lausick Gospels in der Mölbiser Kirche bei. Rund um die Kirche scharten sich zahlreiche Besucher, die keinen Einlass mehr gefunden hatten. Gegen 15:00 Uhr setzte sich der Zug der Wallfahrer in Bewegung und erklomm die mit 79 Metern höchste künstliche Erhebung Mitteldeutschlands. Ihnen voran wurde jenes Kreuz getragen, unter dem bereits die Umweltgottesdienste stattfanden, die sich zur DDR-Zeit gegen die Zerstörung der Lebensgrundlagen von Mensch und Natur im Südraum wandten.
Text: Leipziger Volkszeitung (13.09.2005)
Foto: Hans Ketzer
[zurück]