Rückblick
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Sternsinger sammeln für Kinder in Not
In den ersten Januartagen bitten sie wieder um Segen und eine Spende

Borna (Eig. Ber./cc). In den Tagen nach dem Jahreswechsel werden sich wieder Kinder der katholischen Gemeinde Borna und der evangelischen Gemeinde aus Bubendorf an der Sternsinger-Aktion beteiligen.

Übermorgen (Samstag, 29. Dezember 2001) nehmen einige von ihnen an den Aussendungsveranstaltungen in der Dresdner Kathedrale teil. In Borna sind die Kinder vom 3. bis 5. Januar unterwegs. "Seien Sie also bitte nicht überrascht, wenn Sie am Nachmittag dieser Wochentage fremden Besuch in ihren Geschäften und Haushalten sehen", sagte Lutz Kinmayer vom katholischen Pfarramt St. Joseph in Borna.

Hintergrund: Sternsinger-Aktion

Seit 40 Jahren verbindet das Kindermissionswerk in Aachen die Sternsinger-Aktion in den Pfarrgemeinden mit einem Engagement für Kinder in Not weltweit. Die Sternsinger besuchen immer in den ersten Januartagen Geschäfte, Haushalte und Behörden und bitten um Spenden. Dieses Jahr steht die Aktion unter dem Motto "Heilende Hände, damit Kinder heute leben können". Das Geld fließt in 2.500 Projekte für Kinder, damit sie Essen, Trinken, Bildung und Gesundheit erhalten.

Eines dieser Projekte soll Kindern in Nordchina helfen. Dort soll ein Therapiegerät und medizinische Betreuung für behinderte und kranke Kinder finanziert werden. Das Gesundheitssystem in China funktioniere nur lückenhaft, vor allem wenn Kinder "illegal" auf die Welt kommen. Häufig würden Neugeborene mit Behinderung ausgesetzt.

Die Kinder bitten um den Segen Gottes für das Jahr und schreiben einen Spruch über die Tür, der übersetzt heißt "Christus segne dieses Haus". In bunten Gewändern und mit einem leuchtenden Stern, der an der Stern von Bethlehem erinnert, machen sie sich auf den Weg. Wie ihre berühmten Vorbilder, die Sterndeuter aus dem Osten, die den neugeborenen Jesus suchen. Dabei bringen sie nach alter christlicher Tradition die Botschaft von der Menschwerdung Gottes in die Häuser.

Aber nicht nur in Borna werden die rund 35 Sternsinger unterwegs sein. Sie kommen auch nach Kitzscher, Bubendorf, Zedtlitz, Neukirchen, Deutzen, Regis-Breitingen und Frohburg. Überall bitten sie um eine Spende, die Kindern in Not helfen soll.
Text: Leipziger Volkszeitung (27.12.2001)
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Sternsinger kommen heute ins Bornaer Rathaus
Um Geld für chinesische Kinder zu sammeln

Borna (Eig. Ber.). Auch das Bornaer Rathaus haben die Sternsinger heute (Donnerstag, 3. Januar 2002) im Visier, wenn sie zu ihrer alljährlichen Runde durch die Stadt starten. Traditionsgemäß ziehen die Mädchen und Jungen der katholischen Gemeinde dabei in Häuser, Firmen und Banken, um Geld zu erbitten, das in diesem Jahr Kindern in China zugute kommen soll. Außerdem sammeln die Kinder in Kitzscher, Regis-Breitingen und Flößberg, sagte Gemeindereferent Lutz Kinmayer.

Die Unterstützung soll vor allem Zweit- und Drittkindern im Reich der Mitte helfen, die als Folge der offiziellen Ein-Kind-Politik der chinesischen Führung in allen Lebensbereichen Nachteile haben. Dazu, so Kinmayer, gehöre die medizinische Versorgung ebenso wie die rechtliche Situation, die den Kindern eine höhere Schulbildung verwehrt. Den bundesweiten Auftakt zu der traditionellen Sammelaktion, an dem auch Kinder aus Borna teilnahmen, hatte es am Wochenende in Dresden gegeben.
Text: Nikos Natsidis, Leipziger Volkszeitung (03.01.2002)
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Sternsinger segneten das Rathaus und alle sein Besucher
Junge Christen der katholischen Kirchgemeinde Borna erbitten Spenden für benachteiligte Kinder in China / Sternsinger gestern in Borna, Regis und Flößberg

Borna. Mit dem Schriftzug "20*C+M+B+02" segneten die Sternsinger der katholischen Kirchgemeinde gestern (Donnerstag, 3. Januar 2002) das Rathaus in Borna sowie Banken und Häuser. Die 20 steht dabei für die Jahreszahl, das C für Christus, das M für mansionem, das B für benedicat und die 02 für das Jahr. Rebekka Schruth (13), die gestern als Heiliger König Caspar verkleidet war, lieferte die Übersetzung gleich dazu: "Christus mansionem benedicat heißt Christus segne dieses Haus und alle, die da gehen ein und aus."

Bevor die Kinder ihren Segen mit Kreide an die Rathaustür schrieben, besuchten sie Bürgermeister Dr. Eberhard Graul in seinem Büro. Mit dem Lied "Wir kommen daher aus dem Morgenland" machten sie auf die alte Sternsinger-Tradition aufmerksam. "Ziel unserer diesjährigen Aktion ist es, Geld für die Kinder in China zu erbitten", erklärt Lutz Kinmayer, Referent in der katholischen Kirchgemeinde Borna. "Wir möchten einen kleinen Beitrag leisten, damit ein paar Kinder wieder glücklicher leben können."

Die Heiligen Drei Könige Caspar, Melchior und Balthasar, alias Rebekka Schruth, Clemens Voigt und Miriam Kreißig sowie die anderen Sternsinger erklärten Dr. Graul die Notwendigkeit dieser Spenden: "Statt zu lachen, wühlen Kinderhände in Müll. Statt zu lachen, sind sie vor Traurigkeit still. Statt zu spielen, kämpfen sie ums tägliche Brot." Vor allem Zweit- und Drittkindern in China, die als Folge der offiziellen Ein-Kind-Politik in allen Lebensbereichen Nachteile haben, soll die Unterstützung zugute kommen.

Der Bürgermeister folgte den Bitten der Kinder gerne und steckte einige nagelneue Euro-Scheine in die Spendenbüchsen. Dazu bot er ihnen einen bunten Teller voller Naschereien an.

Nach ihrem Besuch im Bornaer Rathaus zogen die Mädchen und Jungen traditionsgemäß in Häuser, Banken und Firmen. Zwei weitere Sternsinger-Gruppen waren gestern in Regis-Breitingen und in Flößberg unterwegs. "Insgesamt 35 Kinder sind an dieser Aktion beteiligt", erklärt Lutz Kinmayer. "Man muss dabei bedenken, dass sie alles neben der Schule in ihrer Freizeit machen. Die meisten haben sogar schon bei den Krippenspielen im Dezember mitgewirkt. Das waren ziemlich anstrengende Wochen."

Morgen werden die Sternsinger ihre Aktion beenden.
Text: Kathrin Haase, Leipziger Volkszeitung (04.01.2002)
Fotos: Andreas Döring
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