Bornaer Katholiken
feiern zwei Jubiläen und wollen ihre
Kirche öffnen
Festgottesdienst am 5. August / Viele
Veranstaltungen zum Kirchweih-Geburtstag
Borna. Jubiläum am 1. August: Vor 100
Jahren wurde das katholische Seelsorgeamt
in Borna gegründet. Das ist der Vorläufer
der Gemeinde samt Kirche, die dann ein
reichliches Jahr später, im Oktober 1919,
ihr Kirchweihfest feierte.
Die Bornaer Region war nach der
Reformation fest in evangelischer Hand.
Doch immer mehr Katholiken kamen in der
Stadt zusammen. Das hatte vor allem zwei
Gründe: Die Garnisonsstadt beherbergte
katholische Militärangehörige. Es zog aber
auch polnische Gastarbeiter zu
Kohlebergbau und Landwirtschaft in die
Region.
Der erste katholische Gottesdienst
nach der Reformation fand am 6. Juli 1890
im damaligen Realgymnasium statt –
allerdings nur für Militärangehörige. Erst
in den Jahren 1902 und 1903 wurden zivile
Gottesdienste durchgeführt, weiß Philipp
Ramm, verantwortlich für die
Öffentlichkeitsarbeit in der Bornaer
Pfarrgemeinde.
Als die Zahl der Katholiken in der
Stadt auf mehr als 400 und mit den
umliegenden Orten auf mehr als 2.200
anstieg, wurde in Borna 1918 eine
sogenannte Expositur errichtet, die erste
zwischen Leipzig und Chemnitz. Pfarrer
Maximilian Lange wurde am 1. August 1918
zum ersten katholischen Seelsorger in
Borna berufen.
Am 26. Juli 1919 erfolgte der Kauf des
Offizierkasinos in der heutigen
Stauffenbergstraße für 121.000 Mark. Das
Gebäude wurde zu einer Kirche mit
Pfarrhaus umgebaut. Am 5. Oktober 1919
wurde die neue Kirche St. Joseph geweiht.
An diese Geschichte wollen die
Katholiken der Stadt in den nächsten
Monaten intensiv erinnern. So findet zum
100. Jubiläum des Seelsorgeamtes am
Sonntag, 5. August 2018, um 10:30 Uhr ein
Festgottesdienst mit dem Posaunenchor
Kitzscher im Pfarrgarten unter freiem
Himmel statt. Symbolisch soll so gezeigt
werden, dass die Gemeinde damals noch
keine eigene Kirche besaß und ihre Messen
an verschiedenen Orten feiern musste, zum
Beispiel in Schulen oder Gasthäusern. "Bei
diesem Festgottesdienst geht es uns
besonders darum, an die Leistungen und
Schicksale der Menschen zu erinnern, die
sich in den vergangenen hundert Jahren für
unsere Gemeinde engagiert haben", sagte
Philipp Ramm. Eingeladen sind alle
Gemeindemitglieder, Freunde und Nachbarn.
Größeres Augenmerk möchte die Gemeinde
jedoch auf ihr Kirchweihfest richten, das
im Oktober 2019 sein 100. Jubiläum begeht.
Bischof Heinrich Timmerevers hat schon
zugesagt. Im Vorfeld sind viele
Veranstaltungen geplant. "Dabei möchten
wir nicht für uns feiern, sondern die
Kirche öffnen und in die Stadt wirken",
erklärte der Sprecher.
Bereits zu Weihnachten in diesem Jahr
soll der Veranstaltungsreigen eröffnet
werden. Die katholische Kirche heißt St.
Joseph und an diesen Heiligen will die
Gemeinde erinnern. Es beginnt bereits am
24. Dezember um 15:00 Uhr mit einer
Krippenspiel-Andacht für alle, womit die
Bornaer ihr "Josephsjahr" eröffnen. Ein
humorvoller Vortrag über diesen Mann ist
weiterhin geplant, auch ein Kindermusical.
Es wird einen Tag der offnen Kirche samt
Familienfest geben. Die Gemeindemitglieder
sind schon jetzt intensiv mit den
Vorbereitungen beschäftigt. Man darf
gespannt sein.
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