Rückblick
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Sternwanderung zur Stadtkirche
Martinstag

Borna (nn). Für die einen ist der 11. November der Beginn der fünften Jahreszeit. Er ist aber auch und historisch gesehen zudem viel länger der Tag des Heiligen Martin von Tours, woraus der Martinstag mit allerlei Bräuchen entstanden ist. In Borna ist an diesem Tag ein Umzug Tradition, den es nach Angaben von Superintendent Matthias Weismann auch in diesem Jahr wieder gibt.

Los geht es mit einer Art Sternwanderung an drei verschiedenen Orten in der Stadt - 16:15 Uhr am kirchlichen Marienkäfer - Kindergarten in der Thomas-Müntzer-Straße, 16:30 Uhr an der katholischen Kirche in der Stauffenbergstraße sowie am Freizeitzentrum in der Schulstraße. Von dort aus setzen sich die Gruppen mit Kindern nebst deren Lampions in Richtung Stadtkirche in Bewegung, wo es 17:00 Uhr eine Andacht gibt. Im Anschluss werden die traditionellen Martinshörnchen am Martinslagerfeuer im Garten der Superintendentur geteilt.
Text: Leipziger Volkszeitung (02.11.2011)
Foto:

200 Kinder mit Eltern beim Sternmarsch
Martinstag mit Musik und Hörnchen an der Stadtkirche gefeiert

Borna (wr). Der römische Soldat und spätere Christ Martin, der ab dem Jahr 334 in der kaiserlichen Gardereiterei diente, ist Sinnbild christlicher Nächstenliebe. Voller Barmherzigkeit teilte er einst in einer bitterkalten Nacht seinen Militärmantel mit einem Bettler. Genau diese geschichtsträchtige Szenerie wird traditionell auch in Borna theatralisch nachvollzogen. Zum Martinstag, immer am Freitag (11. November 2011), zogen bis zu 200 Kinder mit ihren erwachsenen Begleitern per Sternmarsch vom Freizeitzentrum in der Schulstraße, vom Kindergarten Marienkäfer und von der katholischen Kirche in der Stauffenbergstraße aus hin zur Stadtkirche am Martin-Luther-Platz.

Dabei schwenkten sie so wie die 11-jährige Dinter-Mittelschülerin Laura Weidinger, deren Freundin Julia Kühn und der 7-jährige Janik Koppelow ihre buntfarbenen Lampions und Laternen. In der Stadtkirche sang dann der große Chor kleiner und großer Martinsfreunde stimmkräftig Lieder wie "Ich geh' mit meiner Laterne" und "Sankt Martin ritt durch Schnee und Wind", ehe junge Hobbyschauspieler der katholischen Gemeinde um Pfarrer Stefan Thiel die Martinsgeschichte imposant aufführten. "Gebt mir eine Gabe, ich friere so sehr", sagte auf der Kirchenbühne der arme Mann alias Justin Meiling zu den Soldaten am Lagerfeuer. Ein Soldat, verkörpert von Benjamin Bemann, antwortete darauf: "Bettler, fort mit dir." Soldat Martin warf ein: "Wartet Freunde, dieser Mann wird sofort erfrieren, wenn wir ihm nicht helfen."

Draußen im Pfarrgarten ließ derweil Hausmeister Andreas Paasch die Flammen des Martins-Lagerfeuer hochzüngeln, an dem sich Eltern wie Susann Ritter und Marco Nickel mit ihren Kindern Elisabeth und Wilhelm sowie Mutter Kati Ludwig mit Klein-Maja wärmten und dabei geteilte Hörnchen und Tee genossen. Ein Stück weg vom Lagerfeuer schaukelten die 3-jährigen Nele Eggert und Luca Schulz. Mutter Katja Schulz, bestens durch den Verzehr eines großen Martinshörnchens gestärkt, schob dabei kräftig an und sorgte so für den richtigen Schwung. "Viele Mütter und die kleinen Bäcker des Kindergartens Marienkäfer haben uns heute die leckeren Hörnchen beschert, die so ja auch die Hufeisen von Martins Pferd versinnbildlichen sollen", sagte Kirchenmitarbeiterin Astrid Weismann, die mit Angelika Büttner das beliebte Backwerk unter den Festgästen verteilte. Und schon freute sich auch Mutter Mary Tschech-Löffler über ihre Tochter Marielle, die mit Klein-Elisabeth Ritter ganz im Sinn des Heiligen Martin ihr Martinshörnchen teilte.
Text: Leipziger Volkszeitung (14.11.2011)
Foto: Wolfgang Riedel
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