Rückblick
...
Segensspruch "20*C+M+B+03" für Rathäuser
Sternsinger starteten gestern in Borna und Kitzscher und singen heute in Regis und Neukirchen

Kitzscher. Vom Bornaer Rathaus aus startete gestern (Donnerstag, 2. Januar 2003) die diesjährige Sternsinger-Aktion der katholischen Kirchgemeinde Borna. Die Mädchen und Jungen segneten das Haus und "alle, die da gehen ein und aus". Bis zum Sonnabend ziehen nun 26 junge Christen in Rathäuser, Banken, Privatwohnungen und Geschäfte und bitten dort um Spenden. "Wir unterstützen damit mehrere Projekt in diesem Jahr", erklärt der katholische Gemeindereferent Stefan Thiel auf Anfrage unserer Zeitung. "Das Hauptprojekt ist dabei in Chile. Hier wollen wir Kindern helfen, die kein richtiges Zuhause haben. Mit dem Geld soll unter anderem ein Kindergarten für sie gebaut werden."

Ihre Spenden sammeln die Sternsinger wie jedes Jahr in Borna, Kitzscher, Deutzen, Regis-Breitingen, Frohburg, Bubendorf und Wyhratal. Nach dem Auftakt gestern Morgen in der Kreisstadt segneten sie am Nachmittag mit dem Schriftzug "20*C+M+B+03" auch das Rathaus in Kitzscher. Die 20 steht für die Jahreszahl, das C für Christus, das M für mansionem, das B für benedicat und die 03 für das Jahr. Die Übersetzung von "Christuns mansionem benedicat" heißt "Christus segne dieses Haus und alle, die da gehen ein und aus".

Bevor die Kinder ihren Segen mit Kreide an die Rathaustür schrieben, besuchten sie Bürgermeister Hartmut Harbich in seinem Büro. Wie all die Jahre zuvor steckte er ihnen wieder 50 EUR in die Spendenbüchse. Eine zweite Sternsingergruppe war zeitgleich in Deutzen unterwegs. Am heutigen Tag singen die Kinder in Regis-Breitingen und Neukirchen und morgen in Zedtlitz, Frohburg, Bubendorf, Wyhra und Borna. Die zentralen "Figuren" sind dabei die Heiligen Drei Könige Caspar, Melchior und Balthasar. Sie werden mit den anderen Sternsingern Lieder vortragen und die frohe Botschaft von der Geburt des Christkindes verkünden.

Privathäuser, die gern gesegnet werden wollen, konnten sich im Vorfeld in einer Liste eintragen. "Das ist hauptsächlich in kleineren Orten der Fall", weiß Stefan Thiel, der die Kinder an allen drei Tagen begleitet.
Text: Kathrin Haase, Leipziger Volkszeitung (03.01.2003)
Foto: Jens Paul Taubert

Vier "alte Hasen" als Sternsinger unterwegs
In Frohburg wurde vorgestern Vormittag die Aktion Dreikönigssingen mit Leben erfüllt

Frohburg. "Wir kommen daher aus dem Morgenland..." tönte es vorgestern (Samstag, 4. Januar 2003) Vormittag im Stadtgebiet so gut 20-mal aus den Kehlen der Drei Heiligen Könige und des Sternträgers. Denn an diesem Tag waren Friederike, Anna, David und Carlotta (von links) unterwegs, um als Sternsinger den Menschen Frieden zu wünschen und Gottes Segen für die Häuser.

"Seit 9:00 Uhr sind wir zugange. Und werden wohl bis Mittag zu tun haben. Dann treffen wir uns mit den anderen in unserer katholischen Hauptgemeinde St. Joseph Borna, um das Ergebnis der Sammelaktion auszuwerten. Denn nicht nur wir sind heute unterwegs. Eine zweite Gruppe ist beispielsweise auch in Bubendorf, Benndorf oder Wyhra", war von Petra Wansing, einer Mutti, zu erfahren.

Die diesjährige Sammelaktion steht unter dem Motto "Dar un hogar", was aus dem Spanischen übersetzt "Kindern ein Zuhause geben" heißt. Dabei kommt das gesammelte Geld diesmal vor allem Projekten für Kinder in Chile zugute.

Für die vier Frohburger Steppkes war der vorgestrige Einsatz kein Neuland. "Ich mache so etwas schon das fünfte Mal mit", fühlte sich der zehnjährige David schon als "alter Hase". Auch Friederike kam auf die gleiche Anzahl, während die anderen beiden zum dritten Mal mitmischten. "Am aufgeregtesten bin wahrscheinlich ich", gestand Petra Wansing.

Wie in der Bäckerei Grieser in der August-Bebel-Straße wurden die Sternsinger überall sehr freundlich empfangen. Und wie Gisela Grieser taten alle anderen auf diese Art Erfreuten etwas in die Spendenbüchse. Schnell war auch in der Bäckerei die noch vom vorigen Jahr stammende Kreidebotschaft mit dem Segenszeichen erneuert, das nun am Ende die 03 trägt.
Text: Thomas Lang, Leipziger Volkszeitung (06.01.2003)
Foto: Jens Paul Taubert
[zurück]