Rückblick
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Hörnchen am Lagerfeuer zum Martinstag
Sternwanderung

Borna (nn). Der 11. November hat bekanntlich mehrere Bedeutungen. Während die Karnevalisten am Vormittag die närrische Zeit einläuten, wird am Nachmittag traditionell des Heiligen Martins gedacht, eines Heiligen aus dem vierten Jahrhundert, der aus dem heutigen Ungarn stammt und Gegenstand vieler Legenden ist. Neben der Martinsgans, in gutbürgerlichen Häusern am oder um den Martinstag ein Muss, gibt es bekanntlich das Martinsfest - das in Borna seit Jahren gut ökumenisch über die Konfessionsgrenzen hinweg gemeinsam gefeiert wird. In diesem Jahr ist eine Sternwanderung vorgesehen, bei der der Martin-Luther-Platz das Ziel ist.

Los geht es 16:15 Uhr im kirchlichen Marienkäfer - Kindergarten, 16:30 Uhr in der katholischen Gemeinde in der Stauffenbergstraße und am Schülerfreizeitzentrum in der Schulstraße mit Lampionumzügen. 17:00 Uhr ist das Martinsspiel in der Stadtkirche zu sehen. Anschließend werden die Martinshörnchen am Lagerfeuer im Garten der Superintendentur verteilt.
Text: Leipziger Volkszeitung (03.11.2010)
Foto:

Schnatternde Martinsgänse

Borna. Martinsgänse bei Niedergräfenhain: Als Brauch ist heute vor allem das Martinsgansessen verbreitet. Gern wird erzählt, dass es seinen Ursprung in einer Legende über Martins Leben habe: Entgegen seinem eigenen Willen drängte das Volk von Tours darauf, Martin zum Bischof zu weihen. Asketisch und bescheiden, wie er sein Leben führte, hielt er sich unwürdig für solch eine große Verantwortung und versteckte sich in einem Gänsestall. Die Gänse jedoch schnatterten so aufgeregt, dass Martin gefunden wurde und geweiht werden konnte. Der 11. November ist der Festtag des Heiligen Martin von Tours. Er ist von zahlreichen Bräuchen geprägt wie Gansessen, Martinszug und Martinssingen.
Text: Leipziger Volkszeitung (11.11.2010)
Foto: Günther Hunger

Borna: Martinsfest beginnt mit Sternwanderung

Borna. Martinsfest in der Kreisstadt: Mit einer Sternwanderung zur Stadtkirche Borna begann gestern Abend (Donnerstag, 11. November 2010) der Martinstag in Borna (im Hintergrund die Emmauskirche). Höhepunkt war die Aufführung des Martinsspiels in der Kirche am Martin-Luther-Platz. Lagerfeuer und das Teilen der Hörnchen rundeten den Abend ab.
Text: Leipziger Volkszeitung (12.11.2010)
Foto: Günther Hunger

Vier Eimer voller Hörnchen
Martinsumzug durch die Stadt mit traditionellem Martinsspiel

Borna. Der heilige Martin war der Legende nach im vierten Jahrhundert ein römischer Soldat, der für seine guten Werke im Sinne christlicher Nächstenliebe noch heute verehrt wird. Martinsumzüge, immer am Martinstag am 11. November, sind in mehreren europäischen Ländern zur Tradition geworden. So auch in Deutschland und in Borna, wo der heilige Martin alias Nina Luedtke im Römergewand mit Helm und Schwert vorgestern Abend auf einem Rappen durch die Stadt bis zur Stadtkirche am Martin-Luther-Platz ritt. Auch in Neukirchen wurde der Martinstag begangen - und zwar in der Grundschule und natürlich auch mit einem Lampionumzug.

Hinter Martin her marschierten in Borna viele junge Laternenträger mit ihren Eltern und weiteren Festzugsteilnehmern. Der katholische Pfarrer Stefan Thiel betonte in einer Andacht mit Blick auf den einstigen Reiter in der Garde des römischen Kaisers, der später dann als Bischof von Tours mit Leib und Seele im Sinn seiner Mitmenschen handelte, dass insbesondere Christen wie der Heilige Gutes tun sollten. Danach führten junge Leute um Gemeindepädagogin Andrea Blochinger ein kleines Schauspiel auf, in dem der Soldat Martin im Mittelpunkt stand. Darin teilt Martin alias Nina Luedtke, noch Soldat in römischen Diensten, mit einem Bettler (gespielt von Anne Burghardt) seinen Mantel - die bekannte Geschichte vom Teilen. In die Rolle des Kaisers war Adriano Krätzschmar geschlüpft und in die der Soldaten Nadja Luedtke, Lena Berger und Felix Weise.

Hausmeister Andreas Paasch zündete derweil im Pfarrgarten ein Lagerfeuer an, an dem sich alle Martinsmarschierer zum großen Hörnchenessen einfanden. Erzieherin Kathrin Richter und Pfarrerin Claudia Wolf verteilten die von den Kleinen des Marienkäfer - Kindergartens mit Lust und Liebe knusprig gebackenen Martinshörnchen, die vorm Verzehr beachtliche vier große Eimer füllten. "Die Hörnchen sind ein Hochgenuss", lobten Ingrid Weidmüller und Mandy Paasch das leckere Backwerk, das gerade auch die kleinen Laternenträger Elisabeth Ritter, Nils-Niclas Winkler und Fabian Schwarzkopf noch kräftig kauten. Erwachsene, wie Dajana und Lisa Hensel oder Ivette Winkler, freute das Geschehen rund um die Würdigung des heiligen Martins genauso wie den Leiter der Schule in Borna-Nord, Jörg Schulze.

Oberbürgermeisterin Simone Luedtke (Die Linke) schätzt die Werte christlicher Nächstenliebe und sagte: "Eine beachtliche Veranstaltung, an der in diesem Jahr erfreulicherweise besonders viele Gäste teilgenommen haben."
Text: Wolfgang Riedel, Leipziger Volkszeitung (13.11.2010)
Fotos: Wolfgang Riedel & Günther Hunger
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