Rückblick
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25.000 Anrufe: Kirchprojekt vor entscheidender Phase
Am 19. März Buchpräsentation von "neu anfangen"

Borna/Geithain. 55.000 Menschen, 25.000 Anrufe, 350 Mitarbeiter, 22 Kirchgemeinden, ein Buch - so kann man das christliche Informationsprojekt "neu anfangen" in nackten Zahlen umschreiben. In der Region Borna ist es vor mehr als einem Jahr gestartet worden und steht jetzt vor seiner entscheidenden Phase.

Das Buch, in dem 28 Menschen dieser Region über ihr Leben und ihre Erfahrungen im Glauben berichten, ist in der vorigen Woche in einer Auflage von 18.000 Exemplaren ausgeliefert worden. Am 19. März wird es in Bad Lausick feierlich präsentiert und soll ab 27. März mit einer Telefonaktion den Weg zu Interessenten finden. Und hinter der steckt eine riesige Logistik. "Wir wählen sämtliche Nummern privater Anschlüsse und bieten das Buch höflich an", informiert Projektleiter Hans-Jürgen Ketzer. Dazu wird es fünf Telefonzentralen geben, in denen wochentags Abend für Abend über 40 Projekt-Mitarbeiter zum Hörer greifen - jeweils von 18:00 bis 20:00 Uhr. 25.000 Anrufe sind zu tätigen. Damit soll ab 27. März jeder Haushalt erreicht werden - bis auf die Gebiete der Kirchgemeinden, die sich dem Projekt nicht angeschlossen haben. Das Kirchspiel Groitzsch sowie die Gemeinden Böhlen, Rötha, Kitzscher und Steinbach wollten laut Ketzer am Projekt "neu anfangen" nicht teilnehmen. Es vereint aber in den Altkreisen Borna und Geithain immerhin 22 Kirchgemeinden verschiedener Konfessionen. Sie tragen auch etwa ein Drittel des mit 42.000 EUR veranschlagten Finanzrahmens.

Das Projekt verfolge keine Missionierung, erklärt Ketzer. Es gehe vielmehr darum, in der sehr atheistisch geprägten Bornaer Region das Image der Kirche aufzuwerten und vor Augen zu führen, "was Christen hier leisten, wer sie sind und wie sie mit schwierigen Lebenssituationen zurecht gekommen sind". Insofern kommen im Buch Menschen mit sehr verschiedenen Lebenserfahrungen zu Wort.

Wer das 70-seitige Buch gelesen hat, wird in einer zweiten Telefonphase zu Gesprächen eingeladen. Im Juni endet das Projekt "neu anfangen".
Text: Frank Prenzel, Leipziger Volkszeitung (06.03.2006)
Foto:

Buch "neu anfangen" wird enthüllt
Morgen in der Bad Lausicker "Energie"

Borna/Bad Lausick (fp). Am morgigen Sonntag (19. März 2006) wird es im Jugend- und Gemeindezentrum "Energie" der evangelischen Freikirche in Bad Lausick "enthüllt": Das Buch, das im Rahmen des christlichen Informationsprojektes "neu anfangen" entstanden ist und in einer Auflage von 18.000 Exemplaren vorliegt. In ihm erzählen Christen, wie sie aus ihrem Glauben Lebenskraft und Hoffnung schöpfen. Das Buch wird danach in einer groß angelegten Telefonaktion Menschen der Region angeboten (die LVZ berichtete). Dazu sind nach Angaben von Projektleiter Hans-Jürgen Ketzer ab 27. März 25.000 Anrufe vorgesehen. Am Projekt beteiligen sich im Raum Borna/Geithain 22 Kirchgemeinden verschiedener Konfessionen.

Die Buchpräsentation in Bad Lausick beginnt morgen um 14:30 Uhr und wird von MDR-Mitarbeiter Karsten Pietsch moderiert. Bevor das Geheimnis um das 70-seitige Buch gelüftet wird, sind unter anderem drei Gesprächsrunden vorgesehen - mit den Projekt-Machern, mit der Buchredaktion und mit Autoren des Buches. Das werden Manfred Schön aus Bad Lausick, Familie Wellmann aus Böhlen und Manuela Krause aus Borna sein.
Text: Leipziger Volkszeitung (18.03.2006)
Foto:

Enthüllt und präsentiert: ein Buch von Christen der Region

Bad Lausick. Gestern (Sonntag, 19. März 2006) Nachmittag wurde es in Bad Lausick enthüllt: Ein 70-seitiges Buch, in dem Christen erzählen, wie sie aus ihrem Glauben Lebenskraft und Hoffnung schöpfen. Anschließend präsentierte ein Teil der Autoren das Werk im Jugend- und Gemeindezentrum "Energie" der evangelischen Freikirche Bad Lausick.

Im Rahmen des christlichen Informationsprojektes "neu anfangen", an dem sich im Raum Borna/Geithain 22 Kirchgemeinden verschiedener Konfessionen beteiligten, entstand das Buch. Es soll mit einer Auflage von 18.000 Exemplaren nun in einer groß angelegten Telefonaktion Menschen der Region angeboten werden.
Text: Leipziger Volkszeitung (20.03.2006)
Foto: Jens Paul Taubert

Ab heute 17.000 Anrufe
Christliches Informationsprojekt "neu anfangen" - erste Telefonaktion 14 Tage lang

Borna/Geithain. Jetzt wird das Kirchenprojekt "neu anfangen" in großen Maße öffentlich: Ab heute (Montag, 27. März 2006) werden 17.000 Haushalte der Region Borna/Geithain angerufen und gefragt, ob sie das Buch "Offen gesagt" geschenkt haben möchten. Darin erzählen 28 Christen vor hier über sich und ihren Glauben.

"Mein Glaube gehört für mich zum alltäglichen Leben. Natürlich denke ich nicht ständig daran. Auch ich habe und mache Fehler, bin hilflos, unzufrieden oder ängstlich. Aber ohne den Glauben wäre mein Leben wohl nur ein Schwarz-Weiß-Film", schreibt Karin Friedrich aus Bubendorf in dem Taschenbuch.

Dieses Buch mit knapp 70 Seiten ist das Kernstück des Kirchenprojektes "neu anfangen". Heute startet eine zweiwöchige Telefonaktion. Etwa 40 Projektmitarbeiter werden alle 17.000 Haushalte der Region, die im Telefonbuch stehen, anrufen und fragen, ob sie das Buch als Geschenk annehmen. Von fünf Telefonzentralen aus wird jeweils zwischen 18:00 und 20:00 Uhr gewählt.

Wer in das Buch hineingeschaut hat, wird in einer zweiten Telefonaktion Ende April nochmals angerufen und zu einem Gespräch eingeladen.

Bereits 38 Mal fand "neu anfangen" in Deutschland statt. Projektleiter Hans Ketzer: "Ein Drittel bis die Hälfte der Leute, die angerufen werden, nimmt das Buch als Geschenk. Davon äußern fünf Prozent ihr Einverständnis zu einem Gespräch. Am Ende kommen zirka drei Prozent wirklich zum Gespräch. Das wären in unserer Region über 1.000 Leute." Das Projekt, das auch Kritiker hat, soll zwischen Christen und Atheisten vermitteln und das gegenseitige Verständnis fördern, erklärte Ketzer. Es kostet 40.000 EUR. Das Geld kommt von Kirchgemeinden, Landeskirche und Sponsoren.
Text: Claudia Carell-Domröse, Leipziger Volkszeitung (27.03.2006)
Foto:

1.089 Haushalte nehmen ein Buch als Geschenk an
Kirchprojekt startet Anrufaktion "neu anfangen"

Borna/Neukieritzsch. Noch bis zum 7. April wird das Buch "Offen gesagt" als Geschenk angeboten. Es gehört zum Projekt "neu anfangen". Christen aus der Region berichten, was der Glaube für sie bedeutet. Am Montag und Dienstag (27. und 28. März 2006) klingelten die christlichen Gemeinden 7.027 Haushalte an und verschenkten 1.089 Bücher.

Telefonieren und Bücher einpacken waren am Montag auch in der evangelisch-lutherischen Gemeinde Lobstädt-Neukieritzsch angesagt. In fünf Räumen der Katharina-von-Bora-Kirche in Neukieritzsch herrschte ab 17:30 Uhr für drei Stunden emsiges Treiben. So verwandelte sich der Jugend- in den Bücherpackraum. Der Seniorenraum wurde mit zehn Telefonen und Wahlkabinen bestückt. Nur der Gebetsraum blieb, was er war, und wurde zu Beginn der Telefonaktion und zwischendurch von den etwa 30 Anwesenden für Minuten der Besinnung und Andacht genutzt.

Für das Funktionieren von Technik und Logistik sorgte Mario Gentzsch. "Wir haben Wahlkabinen in den Telefonraum stellen müssen, damit sich die Telefonisten nicht gegenseitig stören", erklärt er nur ein Problem, das schnell abgestellt wurde.

An diesem Abend riefen die zehn Telefonisten immerhin 610 Bürger unter anderem aus Wildenhain, Ramsdorf und Breitingen an. 104 Leute stimmten im Gespräch zu, das Buch einmal lesen zu wollen.

Zu den Telefonisten an diesem Tag gehörte Andreas Maas (49) aus Regis-Breitingen. Montags und mittwochs will er die evangelisch-lutherische Gemeinde Lobstädt-Neukieritzsch unterstützen, bis zum 7. April 3.800 Haushalte dreier Kirchgemeinden anzurufen. "Ich bin katholischen Glaubens. Doch für mich stellt dieses Projekt eine Chance dar, um Berührungsängste zum Glauben abzubauen", erklärte er. Bei 40 Anrufen, die er in den ersten 90 Minuten tätigte, erklärten sich sechs Leute bereit, ein Buch zu nehmen.

Der Neukieritzscher Arbeitskreisleiter Hermann Patzschke schätzte die Resonanz realistisch ein: "Wir haben gewusst, dass wir maximal 25 Prozent derer, die wir anrufen, für das Buch begeistern können." Für ihn sei es jedoch wichtig, dass Christen und Konfessionslose ins Gespräch kommen. Dafür sind Gesprächsrunden zu unterschiedlichen Themen im Juni angesagt. In der Woche vom 24. bis 28. April erhalten die Buchbesteller die genauen Termine.
Text: Cornelia Braun, Leipziger Volkszeitung (30.03.2006)
Fotos: Andreas Döring & Cornelia Braun

Projekt endet mit Gottesdienst
Pfingstmontag

Borna (fp). Das christliche Informationsprojekt "neu anfangen" steht im Kirchenbezirk Borna vor seinem Abschluss. Am Pfingstmontag (5. Juni 2006) findet in der Bornaer Stadtkirche St. Marien der Abschlussgottesdienst statt. Er beginnt um 14:30 Uhr.

Die ökumenische Aktion war im Februar vorigen Jahres gestartet worden. Im Raum Borna/Geithain beteiligten sich 22 Kirchgemeinden verschiedener Konfessionen daran. Wie berichtet, wurde dabei in einer groß angelegten Telefonaktion allen Haushalten der Region das Buch "Offen gesagt" angeboten, in dem Christen über ihr Leben und ihren Glauben berichten. Nach Angaben von Projektleiter Hans Ketzer ließ sich über ein Drittel der Angerufenen das Bändchen schenken und wurde von den Christen zu Gesprächen eingeladen. "Rund 1.000 Bürger aus den Städten und Gemeinden zwischen Pegau und Bad Lausick sagten zu." Parallel dazu konnte im Chat diskutiert werden. Die Gesprächsrunden enden am Freitag (2. Juni 2006). Mit den Menschen über den Glauben ins Gespräch zu kommen, war auch das Ziel des Projektes "neu anfangen". Der katholische Bischof Joachim Reinelt und der evangelische Landesbischof Jochen Bohl agierten als Schirmherren.

Das Buch "Offen gesagt" liegt nach wie vor an öffentlichen Orten aus - etwa in Ämtern und Arztpraxen. Es kann gratis mitgenommen werden.
Text: Leipziger Volkszeitung (30.05.2006)
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Über 4.200 nehmen "Offen gesagt"
Christliches Informationsprojekt "neu anfangen" gestern mit Gottesdienst abgeschlossen

Borna. Mit einem Abschlussgottesdienst in der Bornaer Stadtkirche wurde gestern (Montag, 5. Juni 2006) das christliche Informationsprojekt "neu anfangen" beendet. Sowohl Projektleiter Hans Ketzer als auch Superintendent Matthias Weismann schätzen ein, dass sich der Aufwand gelohnt habe.

In das eineinhalbjährige Projekt in der Borna-Geithainer Region, an dem sich 22 Kirchgemeinden verschiedener Konfessionen beteiligten, waren 500 Mitarbeiter integriert. In einer groß angelegten Telefonaktion wurde dabei das Buch "Offen gesagt" angeboten, in dem Christen über ihr Leben und ihren Glauben berichten. Das kleine Buch war die Basis für Gespräche, zu denen die Christen einluden. Von fünf Telefonzentralen aus wurden 19.387 Anschlüsse angewählt und davon 12.433 erreicht. Von denen wiederum ließen sich 4.243 Haushalte das Büchlein schenken, als ein Drittel, und etwa 1.000 Menschen zu Gesprächen einladen.

"Die Zahl der Teilnehmer ist nicht spektakulär groß, aber der Aufwand hat sich gelohnt", bilanziert Superintendent Weismann. "Wir haben Menschen ansprechen können, die wir sonst nicht erreichen." Dabei habe es "interessante Reaktionen zur Kirche" gegeben. Zudem lobt Weismann, dass bei der Aktion die Kirchgemeinden im ökumenischen Miteinander engagierten.

Immerhin war der Zuspruch so groß, dass "alle fünf Bereiche zusätzliche Gesprächstermine anberaumen mussten", erklärt Projektleiter Ketzer. Das Projekt sei "über Erwarten gut gelaufen", es habe den Christen der Region ein neues Selbstbewusstsein gegeben, schätzt er ein. Ketzer denkt, dass Christen in der Öffentlichkeit jetzt nicht nur stärker wahrgenommen werden, sondern sich auch mehr als Christen zu erkennen geben als bisher. Denn durch die Marginalisierung von Glauben und Kirche in der Region hätten sich viele Christen zurückgezogen. Mit "neu anfangen" sollte keine Missionierung stattfinden, sondern ein Gesprächsangebot über die Rolle der Kirche und ihrer Menschen unterbreitet werden. In einigen Runden seien viele Atheisten dabei gewesen. In anderen blieben die Christen aber auch unter sich, so Ketzer.

Das Buch "Offen gesagt" war in einer Auflage von 18.000 Exemplaren gedruckt worden. Es liegt weiterhin gratis in öffentlichen Einrichtungen aus. Die Kosten des Projektes war mit 40.000 EUR veranschlagt. Ketzer: "So viel werden wir nicht brauchen."
Text: Frank Prenzel, Leipziger Volkszeitung (06.06.2006)
Foto: Andreas Döring
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