Bestandteil der
Erinnerungskultur
50 Bornaer gedachten am Volkstrauertag auf dem
Friedhof der Opfer von Krieg und Gewalt
Borna.
Etwa 50 Bornaer versammelten sich am
Sonntagnachmittag (14. November 2004) auf
dem Friedhof um den Gedenkstein für die
Opfer von Krieg und Gewalt. Sie gedachten
ihrer in einer Feierstunde anlässlich des
Volkstrauertages.
Der sei ein bedeutender Bestandteil
unserer Erinnerungskultur, sagte Pfarrer
Martin Roth. Zugleich sei dies ein Tag der
Solidarität mit den Familien der Opfer. Er
forderte die Anwesenden dazu auf, das
Vermächtnis der Menschen, die durch Krieg
und Gewalt zu Tode gekommen sind, zu
erfüllen, indem sie sich nachhaltig für
Frieden einsetzen. Auch Borna und seine
Bewohner hätten unter dem Krieg gelitten,
so Roth weiter.
Auch Oberbürgermeister Bernd Schröter
ergriff das Wort. Es gebe in Borna keine
Familie, die im zurückliegenden
Jahrhundert von Krieg und Gewalt verschont
geblieben sei. Alle Kriegstreiber aus
dieser Welt zu verbannen sei - obschon
wünschenswert - bislang nicht gelungen.
Im Gegenteil, auch im inzwischen
angebrochenen 21. Jahrhundert sei
keinerlei Ende von Krieg und Gewalt
abzusehen.
Nach dem 11. September 2001 sei es
zu einer nicht abreißenden Kette von
Terroranschlägen gekommen, die vor allem
unschuldige Menschen in den Tod gerissen
hätten. Terror hätte noch allerdings nie
etwas bewirkt, unterstrich Schröter. Er
erzeuge nur neue Gewalt. "Wann endlich
lernt die Menschheit?", fragte er und
warnte davor, erneut Rachegedanken wach
werden zu lassen.
Die Gedenkveranstaltung ging mit einer
Fürbitte von Pfarrer Waldemar Styra von
der katholischen St. Joseph - Gemeinde
zu Ende.
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