Rückblick
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Hoffnung und Leben - was Ostern ist
Der katholische Pfarrer Waldemar Styra über das Leiden Jesu, Naturerwachen und Eier

Borna. Die Feier in der Osternacht heute (10. April 2004) Abend ist für die Mitglieder der katholischen Gemeinde der wichtigste Termin im ganzen Jahr. Bornas Pfarrer Waldemar Styra erläutert, warum das so ist und was Ostern auch für Nicht-Christen bedeuten kann.

Entgegen landläufiger, weil kirchenferner Überzeugung ist Ostern das höchste Fest im Kirchenkalender. "Weihnachten ist zwar sentimentaler", sagt der Geistliche, mit Ostern aber feiere die Christenheit das Fest des Lebens und der Hoffnung. "Sehen Sie doch bloß, wie jetzt im Frühling alles erwacht."

Was Styra zufolge weit über die Natur hinausgeht. Viele Leute hätten die Mel-Gibson-Verfilmung der Leidensgeschichte Jesu im Kino gesehen. Jesus' Ende am Kreuz, "der sein Leben für alle Menschen gegeben hat", sei weit mehr als nur ein geschichtliches Ereignis. "Das dauert an." Dadurch werde Ostern auch zu einem Fest der Hoffnung, "denn es lohnt sich, auf Erden zu leben".

Die Feier der Osternacht findet heute 22:00 Uhr in der Kirche in Deutzen statt, dem katholischen Sakralbauwerk mit dem größten Fassungsvermögen. Etwa 300 Leute passen dort hinein. Anschließend gibt es dann ein Ostermahl mit Osterbrot, Schinken und Wein.

Neben Ostergottesdiensten am Sonntag treffen sich die Kinder der Gemeinde dann am Montag zur Ostereiersuche. Das ist ein Brauch, der so gar keine christlichen Hintergründe zu haben scheint. Allerdings nur auf den ersten Blick. Pfarrer Styra: "Das Ei ist das Symbol für Leben." Zunächst fühle es sich kalt an, und später komme Leben heraus.
Text: Nikos Natsidis, Leipziger Volkszeitung (10.04.2004)
Foto:

"Das allerwichtigste Fest"
Über 200 Besucher bei der Feier der Osternacht in der katholischen Kirche in Deutzen

Deutzen. Auf dem Parkplatz vor der Kirche gab es sogar einen Einweiser. So groß war der Andrang, als am Ostersonnabend (10. April 2004) in Deutzen die Osternacht gefeiert wurde. Über 200 Leute kamen in das katholische Sakralbauwerk am Ortsrand.

Das rege Interesse machte deutlich, wie bedeutsam das Osterfest aus christlicher Sicht ist. "Es ist das allerwichtigste Fest", erklärte Marcus Peschek, der am Sonnabend zu der Messe gekommen war.

Im Gegensatz zu Weihnachten sei Ostern weniger eine familiäre Feier, sondern "eher das Kirchenfest, das man in der Gemeinde feiert", sagte Besucher Andreas Schulz. "In der Familie findet dann nur das Eiersuchen statt", ergänzte Claudia Jokisch. Den besonderen Wert des Osterfestes belege auch die Dauer der Messe von zwei Stunden.

Bevor Pfarrer Waldemar Styra mit seiner Gemeinde in die Kirche einzog, wurden am kleinen, knisternden Feuer draußen die Osterkerzen angezündet. Die sorgten drinnen für eine feierliche und andächtige Stimmung.

Bei den einzelnen Liedern kam zum Teil auch der Chor zum Einsatz. Mehrere Gemeindemitglieder wurden von Pfarrer Styra in die Gestaltung der Heiligen Messe einbezogen. Sie lasen unter anderem Auszüge aus dem Buch Genesis.

Nach der Messe blieb die Gemeinde noch zu einem gemeinsamen Ostermahl mit Osterbrot und Wein zusammen.

Osterfeiern sind seit dem zweiten Jahrhundert belegt. Sie erinnern Jahr für Jahr an die Auferstehung Jesu Christi nach seinem Leiden und Sterben am Kreuz. Ostern ist das Sinnbild für die Erlösung sowie für den Sieg des Lebens über den Tod. Das Fest gilt allgemein als Glaubensgrundlage aller Christen.
Text: Björn Meine, Leipziger Volkszeitung (13.04.2004)
Fotos: Andreas Döring

Junge Christen auf großer Eier-Jagd

Borna. Bei der traditionellen Ostereier-Suche der katholischen Kirche in der Bornaer Stauffenbergstraße wurden jungen Christen gestern (12. April 2004) fündig.

Lukas Jokisch (l.) und David Lerbs (r.) hielten am Ende eine kleine Tüte mit Ostereiern in ihren Händen.
Text: Leipziger Volkszeitung (13.04.2004)
Foto: Andreas Döring
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