Glockenturm für
katholische Kirche nach Dresdener Vorbild
Am 2. September soll Neubau in der Bornaer
Stauffenbergstraße während eines Gottesdienstes
geweiht werden
Borna.
Die 3,40 mal 3,40 Meter große und 1,25 Meter
tiefe Grube für das Fundament ist bereits
ausgehoben. Am 2. September soll die Glocke
auf dem neuen Turm gegenüber dem Haupteingang
der katholischen Kirche in Bornas
Stauffenbergstraße beim Gottesdienst geweiht
werden. "Damit wollen wir zu einem zusätzlichen
Höhepunkt in der Festwoche zum 750.
Stadtjubiläum beitragen", sagt Pfarrer Michael
Teubner.
Schon über 80 Jahre ist die katholische
Pfarrgemeinde St. Joseph in Borna präsent.
Bisher weisen nur ein kleines Schild und ein
Schaukasten auf die Kirche in dem unter
Denkmalschutz stehenden Gebäude hin. "Fremde
und auch manche Bornaer ahnen nicht, dass sich
hier ein Gotteshaus und von regem Leben erfüllte
Gemeinderäume befinden." Deshalb plant die
Pfarrgemeinde schon seit etwa sechs Jahren den
Bau eines Glockenturmes. Michael Teubner: "Wir
entwickelten eine Menge Ideen, die aber letzten
Endes nicht umsetzbar waren. Eine Glocke ist
ein wertvolles Instrument, das nur dann seinen
vollen Klang entfaltet, wenn die Bedingungen
vom Material bis zur Aufhängung stimmen."
Bei
einem Dresden-Besuch fiel Pfarrer Teubner neben
der sich im Wiederaufbau befindlichen Frauenkirche
ein hölzerner Träger für die einzige noch erhaltene
Glocke des 1945 zerstörten Bauwerkes auf. "Mir
gefielen die architektonische Gestaltung und das
verwendete Material." Daraufhin nahm er Kontakte
zur Stiftung Frauenkirche und dem Dresdener
Architektenbüro auf, das bei einem Wettbewerb für
diesen Glockenträger den 1. Preis erhielt. "Es gab
keine Einwände gegen einen Nachbau in Borna in
leicht veränderter Form."
Derzeit nimmt der 7,50 Meter hohe Glockenturm
aus Schichtenholz, der mit Edelstahlteilen
verschraubt wird, in der Dresdener Zimmerei
Gestalt an, die auch für das Vorbild sorgte.
Gekrönt wird der Turm durch ein 1,80 Meter hohes
Edelstahlkreuz. Die Finanzierung des Neubaus
erfolgt über kirchliche Fördermittel und Spenden
von Bornaer Gemeindemitgliedern.
Die
237 Kilogramm schwere Bronzeglocke aus dem Jahre
1844 ist ein Geschenk der Pfarrgemeinde Auerbach
im Vogtland. Nachdem sie in der dortigen
katholischen Kirche die Wirren des zweiten
Weltkrieges überstand, wurde sie später durch
drei Glocken aus Stahlguss ersetzt.
Mittlerweile (Montag, 23. Juli 2001)
schachteten Männer der Bornaer Pfarrgemeinde
in ihrer Freizeit die Grube für den Glockenturm
aus. Eine Tiefbaufirma gießt in den nächsten
Tagen das Fundament. Der per Tieflader nach
Borna reisende Turm soll in der letzten
Augustwoche aufgestellt werden. Anschließend
beginnt die Montage der Glocke und des
Linearmotor-Antriebs. Ab 2. September
ertönt die Glocke vor Gottesdiensten, bei
Hochzeiten und anderen besonderen Anlässen
sowie täglich Punkt 12:00 Uhr.