Rückblick
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Christus mansionem benedicat

Borna. In diesen Tagen sind die Sternsinger unterwegs, um bei der größten Solidaritätsaktion von Kindern für Kinder weltweit auf ein Thema aufmerksam zu machen. Dieses Jahr: "Gemeinsam gegen Kinderarbeit – in Indien und weltweit!" In Borna waren gestern (Mittwoch, 3. Januar 2018) Willi, Crispin, Evangeline, Pascal Kühn, Hans und Sabine Ludwig (v.l.) unterwegs. Nachdem sie im Landratsamt den Segensspruch "Christus mansionem benedicat" (Christus segne dieses Haus) an die Wand geschrieben hatten, ging es zum Kraftwerk Lippendorf.
Text: Leipziger Volkszeitung (04.01.2018)
Foto: Jens Paul Taubert

Nach dem Segen ein Selfie

Dresden. 150 Sternsinger aus den Bistümern Dresden-Meißen und Görlitz haben am Freitag (5. Januar 2018) der Staatskanzlei in Dresden singend die Weihnachtsbotschaft verkündet. Danach gab es Gelegenheit zu einem Selfie mit Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU). Die als Heilige Drei Könige und Sternträger verkleideten Mädchen und Jungen schrieben "20*C+M+B+18" für "Christus mansionem benedicat" (Christus segne dieses Haus) auf Türbögen in Fluren, in der Kuppelhalle sowie Büros und sammelten Geld für Kinder in Not. Kretschmer dankte für ihren Einsatz.

Gedanken zum Wochenende: Frohe Weihnacht und ein gesegnetes neues Jahr!
von Andreas Bergmann, Jugendwart im Kirchenbezirk Leipziger Land

Praktische Sache, dass die Jugendfeuerwehren alljährlich die ausgedienten Weihnachtsbäume einsammeln. Wenn allerdings die Ausbeute etwas spärlich ausgefallen sein sollte, wart ihr einfach zu früh dran, Jungs. Noch ist nämlich Weihnachten. Noch sind ja gar nicht alle um die Krippe versammelt, die dazu gehören. Die drei gelehrten Männer, aus denen in der Überlieferung später Könige wurden, haben einen etwas längeren Anfahrtsweg. Auf die warten wir noch. Anders als die Hirten auf dem Felde haben sie noch nicht mal eine persönliche Einladung erhalten. Aber sie können die Zeichen der Zeit lesen und Zwei und Zwei zusammenzählen. Das genügt ihnen und führt sie ans Ziel. Sympathische Burschen, ohne die Weihnachten nicht komplett wäre.

Die Sternsingeraktion der katholischen Kirche rund um den 6. Januar, dem Dreikönigstag, sorgt dafür, dass wir sie nicht vergessen. Die Buchstaben C+M+B, die die Mädchen und Jungen zusammen mit der Jahreszahl über die Eingangstür schreiben, sind aber nicht etwa die Initialen von Caspar, Melchior und Balthasar, sondern stehen für "Christus mansionem benedicat" – Christus segne dieses Haus! Ein schöner Brauch und schade, dass sie nicht zu uns nach Nenkersdorf kommen. Denn ein gesegnetes Haus, das hätte doch jeder gern. Auch der, dem eigentlich an Gottes Segen nicht so viel gelegen ist. Aber wie sagt der Sachse: Schaden tut's nicht. Und ein gesegnetes Haus ist ja dann hoffentlich auch eins, von dem Segen ausgeht. Deshalb haben die Heiligen Drei Könige schon mal die Spendenbüchse dabei.

Ob man sich die Sternsinger bestellen kann? Und wenn nicht: Kreide hätte ich da. Singen kann ich auch. Nur irgendwie wäre das nicht dasselbe. Dass Gott es gut mit mir meint und dass ich davon auch etwas merken soll, das muss man sich von Anderen sagen lassen. So, wie man sich auch schlecht selber zum Geburtstag gratulieren kann.

Natürlich könnte ich jetzt mit meiner Kreide und der Gitarre bei den Nachbarn klingeln. Keine Ahnung, wie die das finden würden. Aber zumindest ein gesegnetes neues Jahr könnte man sich wünschen. Nicht nur ein gutes oder fröhliches oder gesundes... (Das darf es dann aber natürlich auch gerne sein.) Also: Frohe Weihnacht und ein gesegnetes neues Jahr!
Text: Leipziger Volkszeitung (06.01.2018)
Foto: dpa

"Euer Segen soll uns Ansporn sein"
Über 100 Sternsinger aus allen deutschen Bistümern waren zu Gast bei Bundeskanzlerin Angela Merkel / Das Bistum Dresden-Meißen wurde von Sternsingern aus der Gemeinde Heilig Kreuz in Wechselburg vertreten

Berlin/Wechselburg. Wenn das kein guter Auftakt ist: "Euer Segen soll uns Ansporn sein", sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) beim Besuch der 100 Sternsinger am Montag (8. Januar 2018) im Kanzleramt. Dabei habe sie auch die Gespräche für eine neue Regierung im Blick. Für diesen jährlichen Pflichttermin verließ Merkel offenbar gerne die laufenden Sondierungen mit der SPD in der CDU-Zentrale.

"Ich freue mich immer, wenn ich königlichen Besuch bekomme", sagte sie zu den Mädchen und Jungen, die als Heilige Drei Könige verkleidet aus allen Teilen Deutschlands angereist waren. Nach und nach begrüßte sie die Sternsinger aus den einzelnen Diözesen.

Die Aktion Dreikönigssingen findet in diesem Jahr zum 60. Mal statt und steht unter dem Jahresmotto "Segen bringen, Segen sein. Gemeinsam gegen Kinderarbeit – in Indien und weltweit!" Beispielland ist Indien.

Merkel lobte den Einsatz der Mädchen und Jungen. Kinderarbeit sei zwar geächtet. Weltweit gebe es aber immer noch 152 Millionen Kinder, die arbeiten müssten. Dies sei eine "erschreckend hohe Zahl". Dabei handele es sich um sehr schwere und gefährliche Arbeit. In Südindien müssten Kinder etwa in Steinbrüchen schuften, so die Kanzlerin. Es sei wichtig, dass die Sternsinger auf diesen Missstand hinwiesen. Dies hatte der 10-jährige Matthias aus der Salvator-Gemeinde in Berlin-Lichtenrade zuvor anschaulich erzählt.

Der Präsident des Kindermissionswerks "Die Sternsinger", Klaus Krämer, hatte die Kanzlerin gebeten, das Anliegen "mit in die Gespräche hineinzunehmen". Diese sollten "unter einem guten Stern stattfinden". Dann schrieben die Sternsinger die Segensformel "Christus mansionem benedicat" ("Christus segne dieses Haus") in der Kurzform samt Jahreszahl "20*C+M+B+18" mit Kreide an die Wand.

Im vergangenen Jahr wurden bundesweit etwa 46,8 Millionen EUR gesammelt. Insgesamt wurden seit Bestehen der Aktion rund 1,04 Milliarden EUR gesammelt für rund 71.700 Projekte.
Text: Birgit Wilke, Tag des Herrn (14.01.2018)
Foto: Ralf Adloff


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Fotos: Stadt Borna, Brigitte Laux, Daniela Meiling, Maria Kupper, Franz Waberzeck, Ludwig Gschwendtner & Pascal Kühn
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