Deutzener
Sozialstation nun in Schuss
"Caritas am Wasserturm" - Ehemaliges
Wohnhaus wird jetzt komplett vom
Wohlfahrtsverband genutzt
Neukieritzsch/Deutzen.
Mit einer Andacht und einem Kaffeetrinken
ist am Freitag, dem 23. Juni 2017, die
umgebaute Sozialstation des
Caritasverbandes Leipzig e.V. in Deutzen
eingeweiht worden. Das Haus, welches seit
1992, also seit einem Vierteljahrhundert,
teilweise von dem katholischen
Wohlfahrtsverband genutzt wird, trägt ab
sofort den Namen "Caritas am Wasserturm".
Gleich Anfang der Neunzigerjahre,
daran erinnert sich die ehemalige
Deutzener Bürgermeisterin Marika Nowak,
war das Wohnhaus zu einer
Seniorentagesstätte umgebaut worden. Als
solche wurde es aber offenbar nie genutzt.
In den unteren Räumen, zu denen auch eine
Küche gehörte, trafen sich einmal in der
Woche die Senioren, außerdem wurden sie
durch die Gemeinde für Familienfeiern
vermietet.
Im Oktober 1992 nahmen Mitarbeiter der
Caritas-Sozialstation im Obergeschoss ihre
Arbeit vor Ort auf. Sie bezogen sowohl das
Schwesternzimmer als auch das Büro. Von
dort aus fuhren die Krankenschwestern,
Altenpflegerinnen, Pflegekräfte und
Hauswirtschafterinnen zu ihren Patienten
in Deutzen und den umliegenden Orten.
Als 2003 ein ambulanter Hospiz- und
Palliativberatungsdienst im Landkreis
Leipzig eingerichtet wurde, bezogen die
Mitarbeiter ein kleines Büro neben der
Sozialstation. Die Sozialstation wuchs von
Jahr zu Jahr. Monatlich fanden Treffen
Ehrenamtlicher statt und es kamen
Ausbildungskurse zu ehrenamtlichen
Hospizhelfern hinzu. Kurz: Es wurde eng.
Zudem
entsprach das in die Jahre gekommene Haus
mittlerweile ganz und gar nicht mehr den
Ansprüchen des Leipziger Caritasverbandes,
seiner Mitarbeiter und Ehrenamtlichen,
auch nicht denen der Senioren vor Ort und
der Besucher. "Und es fehlte an Platz, um
die professionelle Arbeit und Koordination
des Ambulanten Hospizdienstes und seiner
vielen Ehrenamtlichen zu ermöglichen",
sagt Fachbereichsleiterin Grit Riethmüller.
Seit 2015 bemühte sich die Caritas um
die Anmietung des kompletten Gebäudes.
Geschäftsführer Tobias Strieder und der
Neukieritzscher Bürgermeister Thomas
Hellriegel (CDU) sprachen auch über
Umbaumaßnahmen. Der Verband und die
Gemeinde einigten sich auf eine
Kostenteilung, und so begann im Februar
bei laufendem Betrieb die teilweise
Sanierung. Das Anfang der 90er Jahre für
die Tagesbetreuung eingebaute Bad wurde
herausgerissen, Fußböden wurden
großflächig erneuert, Wände gemalt und
eine neue Küche eingebaut. Die Räume
wurden mit neuen Möbeln ausgestattet, die
Fassade gereinigt. "Bis zum letzten Tag
arbeiteten Gewerke vor Ort, damit das Haus
in neuem Glanz erstrahlen kann", sagt
Riethmüller. In dem neu gestalteten Haus
können die Koordinatorinnen des Ambulanten
Hospizdienstes nun ein großes Büro
beziehen, das auch Platz für Besucher und
Angehörige bietet. Ein weiterer Raum steht
für Gespräche zur Trauerbegleitung zur
Verfügung. Die Mitarbeiter der
Sozialstation erhalten ein neues
Schwesternzimmer sowie
Umkleidemöglichkeiten. Für alle gemeinsam
gibt es einen großen, freundlichen Raum
mit angrenzender Küche, der für Treffen,
Kurse, Beratungen und Feierlichkeiten
genutzt werden kann.
Derzeit arbeiten vier Koordinatorinnen
und 45 Ehrenamtliche im Hospizdienst, die
aktuell 30 Menschen begleiten. In der
Sozialstation Deutzen sind 20 Frauen und
Männer beschäftigt, die sich Tag für Tag
um rund 100 Patienten kümmern.