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Erster katholischer
Gottesdienst nach der Reformation in Borna
Da die Zahl der Katholiken in Borna
am Ende des 19. Jahrhunderts eher
verschwindend klein war, ist es nicht
verwunderlich, dass die Wiedereinführung
des katholischen Gottesdienstes nach der
Reformation eng mit Borna als
Garnisonsstadt verknüpft ist. Doch
mussten erst politische Hürden genommen
werden, bevor am 6. Juli 1890 der erste
katholische Gottesdienst mit dem
zuständigen Militärgeistlichen, Pfarrer
Maaz, gefeiert werden konnte.
So berichtet die Chronik: "Der
Stadtrat war zur Abhaltung des
Gottesdienstes um Überlassung eines
passenden Lokales gebeten worden. Dieses
wurde zunächst verweigert. Darauf wurde
ihm vom Militärpfarrer Maaz eröffnet, er
müsse im Verweigerungsfalle bei der
Regierung vorstellig werden, dass das
Regiment von Borna wegverlegt werden
müsse, wenn man für die katholischen
Mannschaften kein Gottesdienstlokal zur
Verfügung stellt." Daraufhin stellte
der Stadtrat die Aula des alten
Realgymnasiums am Königsplatz (siehe
Foto) für die Feier von Gottesdiensten
zur Verfügung. Sie selbst fanden in der
ersten Zeit nur zwei- bis viermal
jährlich statt.
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Foto: Borna in alten Ansichten, Band I (1902) |
Die Bornaer Katholiken,
welche offiziell zur St. Trinitatis -
Gemeinde in Leipzig gehörten, blieben von
diesen Gottesdiensten ausgeschlossen.
Erst in den Jahren 1902 / 1903 wurden
schließlich die Zivilgottesdienste in
Borna eingeführt. Während die katholische
Ortsgemeinde, nicht nur wegen der
Militärangehörigen, sondern auch wegen
des Zuzugs von Arbeitskräften in der
Landwirtschaft und insbesondere im
Bergbau, stetig wuchs, musste sie in den
folgenden Jahren häufiger ihre
Örtlichkeiten wechseln.
So fand der Gottesdienst ab 1908 in
der Aula des neuen Realgymnasiums am
"Breiten Teich", ab 1912 im Konzert- und
Ballhaus "Zur Börsenhalle", am heutigen
Dinterplatz, sowie ab 1914 im Café
"Schweizerhaus", dem ehemaligen
Volkshaus, statt, ehe am 26. Juli 1919
das Offizierskasino in der heutigen
Stauffenbergstraße gekauft und zur
Pfarrkirche St. Joseph umgebaut werden
konnte.
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Text: Philipp Ramm |
21.08.2011 |
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Errichtung des
katholischen Seelsorgeamtes in Borna
Zum 90. Male jährt sich am 1. August
2008 die Errichtung des katholischen
Seelsorgeamtes Borna. Im Rückblick auf
dieses für unsere Gemeinde entscheidende
Ereignis sind vor allem zwei Aspekte von
besonderer Bedeutung: Borna als
Garnisonsstadt und die Zuwanderung von
polnischen Gastarbeitern für Kohlebergbau
und Landwirtschaft.
Der erste katholische Gottesdienst
nach der Reformation fand am 6. Juli 1890
im damaligen Realgymnasium in Borna
statt, allerdings nur für
Militärangehörige. Erst in den Jahren
1902 / 1903 wurden zivile Gottesdienste
durchgeführt. Als die Zahl der Katholiken
in Borna auf über 400, und mit den
umliegenden Orten auf mehr als 2.200
anstieg, richtete am 18. Mai 1918 das
Apostolische Vikariat Meißen (erst seit
1921 Bistum Meißen) die dringende Bitte
an das sächsische Kultusministerium, in
Borna eine Expositur zu errichten. Die
erste zwischen Leipzig und Chemnitz.
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Foto: Chronik der Pfarrei Borna, Band I (1918) |
Nachdem alle
Verwaltungsebenen und Gutachter ihre
Berichte dazu vorgelegt hatten, teilte am
15. Juli 1918 das sächsische
Kultusministerium im Namen König
Friedrich August III. dem Apostolischen
Vikariat mit: "Mit allerhöchster
Zustimmung Se. Maj. des Königs genehmigt
das Min. d. Ku. u.s.w. auf Grund von § 29
des Ges. v. 23.8.1876, daß vom 1.8.1918
ab beim kath. Pfarramt St. Trinitatis zu
Leipzig eine 4. Kaplanstelle errichtet
wird, deren Inhaber seinen ständigen
Wohnsitz in Borna zu nehmen und die
geistliche Versorgung der Katholiken in
Borna zu bewirken [...] hat."
Daraufhin wurde Pfarrer Maximilian Lange
(siehe Foto) zum ersten katholischen
Seelsorger in Borna (Dienstzeit: 1918 -
1921) berufen.
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Text: Erwin Rümenapp |
18.05.2008 |
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Weihe der
katholischen Kirche St. Joseph in Borna
Viele Jahre mit unzähligen
Anstrengungen engagierter Katholiken
mussten vergehen, ehe am Sonntag, den 5.
Oktober 1919, die neue Kirche St. Joseph
(siehe Foto) durch Bischof Franz Löbmann
– dem Apostolischen Vikar – und Pfarrer
Maximilian Lange in einem feierlichen
Gottesdienst in Borna geweiht werden
konnte.
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Foto: Chronik der Pfarrei Borna, Band I (1919) |
Die ersten katholischen
Gottesdienste fanden 1890 im damaligen
Bornaer Realgymnasium statt. Bereits 1913
besuchten durchschnittlich 250 bis 300,
an besonderen Tagen auch 600 bis 800,
Katholiken die Gottesdienste in Borna,
welche viermal jährlich und an den drei
Hochfesten stattfanden. Sie mussten daher
bis 1914 in die "Börsenhalle", einem
Tanz- und Theatersaal, "[...] wo für
Katholiken höchst anstößige
Theaterstücke, wie z.B. 'Die Sünde des
Priesters' aufgeführt werden", wie es
in einem späteren Spendenaufruf des
Kirchenbauvereins heißt, verlegt werden.
Der Verein wurde am 12. Februar 1913
gegründet, um die Bemühungen für ein
eigenes Gotteshaus in Borna
voranzutreiben. Neben der Initiierung
eines Spendenaufrufs, konnte er auch ein
Grundstück am alten Bahnhof erwerben.
Leider fanden alle Anstrengungen mit
dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs (1914
- 1918) ein jähes Ende. Erst im März 1918
wurde eine kleine Kapelle im
"Schweizerhaus" eingerichtet. Fünf Monate
später erhielt Borna den Status eines
Seelsorgeamtes. Am 26. Juli 1919 erfolgte
der Kauf des Offizierkasinos in der
ehemaligen Kasernenstraße für 121.000
Mark. Für weitere 21.000 Mark wurde das
Gebäude zu einer Kirche mit Pfarrhaus
umgebaut und schließlich am 5. Oktober
eingeweiht.
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Text: Philipp Ramm |
24.08.2008 |
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Errichtung der
katholischen Pfarrei in Borna
Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges
und mit Beginn der "Weimarer Republik"
fielen im Jahr 1919 die
kirchenaufsichtlichen Beschränkungen.
Daraufhin begann Bischof Franz Löbmann,
Apostolischer Vikar und Administrator,
Verhandlungen mit Rom über eine
Wiedererrichtung des Bistums Meißen zu
führen. Bereits zwei Jahre später hatte
er Erfolg. Der päpstliche Nuntius,
Exzellenz Pacelli, verkündete am 26. Juni
1921 im Bautzener Dom die
"Wiederherstellung der Diözese Meißen
im Bereiche der Grenzen des Apostolischen
Vikariats der sächsischen Erblande und
der kirchlichen Administratur der
sächsischen Oberlausitz". Drei Monate
später übernahm Bischof Dr. Christian
Schreiber das neue Bistum.
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Foto: Chronik der Pfarrei Borna, Band I (1937) |
Im Oktober 1921
verstarb Bornas erster Pfarrer,
Maximilian Lange, in Folge einer
Operation. Er wurde "unter großer
Beteiligung der Bornaer Pfarrgemeinde"
in Leipzig-Lindenau beigesetzt. Zu seinem
Nachfolger wurde Pfarrer Paul Hübner
(siehe Foto) ernannt. In seine Dienstzeit
(1921 - 1937) fiel nun die Errichtung der
katholischen Pfarrei in Borna. Um das
Bistum Meißen neu zu organisieren,
eröffnete Bischof Schreiber am 24. Juli
1923 eine dreitägige Diözesansynode im
Kloster St. Marienstern in
Panschwitz-Kuckau, an der etwa 60
Geistliche teilnahmen. Im Laufe der
Synode wurden u.a. die Errichtung von
Archipresbyteraten (den Vorläufern der
heutigen Dekanate) und die Umwandlung von
Seelsorgeämtern zu Pfarreien beschlossen.
Die Synodenbeschlüsse hatten auch für
die errichtete Bornaer Pfarrei
unmittelbare Auswirkungen: Zum einen
gehörte Borna nun zum Archipresbyterat
Leipzig, zum anderen erlangte sie die
formale Unabhängigkeit von ihrer
Leipziger Mutterpfarrei St. Trinitatis –
denn offiziell besaßen die Bornaer
Seelsorger eine Kaplanstelle in Leipzig.
Schließlich konnte Borna in den nächsten
Jahrzehnten selbst zu einer
Mutterpfarrei, beispielsweise für Böhlen
(1940) und Geithain (1961), werden.
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Text: Philipp Ramm |
20.11.2011 |
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Weihe der
katholischen Kirche St. Konrad in Deutzen
Seit dem Jahre 1934 wurde für die
Katholiken in Deutzen und Umgebung
katholischer Gottesdienst in den
Gasthöfen von Deutzen, Röthingen, Görnitz
und Regis-Breitingen gehalten. Aus der
Oberpfalz und Niederbayern waren in den
vorherigen Jahrzehnten viele Katholiken
nach Deutzen und in die Nachbargemeinden
gekommen, weil sie Arbeit in den
Braunkohlenwerken fanden. In der
Nachkriegszeit wurden unzählige
Katholiken aus ihrer bisherigen Heimat in
Schlesien, Ostpreußen, Sudetenland und
Ungarn in die Diaspora Mitteldeutschlands
umgesiedelt. Immer dringender wurde das
Bedürfnis nach dem Bau eines eigenen
Gotteshauses für die Katholiken von
Deutzen und Umgebung.
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Foto: Chronik der Pfarrei Borna, Band II (1956) |
Wie Pfarrer Christian
Köhler (Dienstzeit: 1937 - 1971) in der
Chronik berichtet, "[...] konnte im
(3.) April 1954 der erste Spatenstich zum
eigenen Gotteshaus für Deutzen getan
werden. Unter großen Schwierigkeiten,
Opfern und mit einigen Stockungen wurde
in zweiundeinhalb Jahren die 30 m lange
und 11 m breite Kirche erbaut. [...] Dem
heiligen Konrad von Parzham, dem
Klosterpförtner von Altötting, sollte die
Kirche geweiht werden. Kurz vor
Weihnachten (15./16. Dezember) 1956 war
das nach den Plänen von Architekt
(Andreas) Marquart, Leipzig, durch die
Firma des Baumeisters (Lothar) Eisert,
Pödelwitz, erbaute Gotteshaus (siehe
Foto) so weit vollendet, daß es die
kirchliche Weihe empfangen konnte.
Am Tage vor dem Sonntag 'Gaudete'
begrüßten die drei Glocken den
Apostolischen Administrator des Bistums
Meißen, Bischof Dr. (Otto) Spülbeck, der
als Propst von Leipzig (10. Oktober) 1954
den Grundstein und als Bischof (30. Juni)
1956 die neuen Glocken weihte. Wer nicht
durch Schichtarbeit verhindert war,
verfolgte die Zeremonien der Weihe des
Gotteshauses, zog am Sonntag mit der
Reliquienprozession um und in die Kirche,
nahm teil an der Weihe des Inneren der
Kirche, des Altars und an der
Bischofsmesse. Als beim Te Deum
Trompeten, Posaunen und Glocken zum
frohen Gesang der Gemeinde erklangen, da
waren die langen Jahre des Wartens und
die schweren Sorgen der letzten Jahre
vergessen. [...] Katholiken aus Bayern,
Schlesien und dem Sudetenland haben im
neuen Gotteshaus ihre Heimat gefunden."
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Text: Philipp Ramm |
26.02.2017 |
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Weihe der
katholischen Kapelle St. Marien in
Frohburg
Erstmals nach der Reformation hatte
am 18. November 1934 wieder ein
katholischer Gottesdienst in Frohburg
stattgefunden. Damals versammelten sich
39 Gläubige mit Pfarrer Paul Hübner im
Vereinszimmer des Hotels zur Post.
Bereits in den nächsten zehn Jahren
musste der Ort für die Gottesdienste
zweimal wechseln: Gasthöfe Deutsches Haus
und Stadt Altenburg.
Mit dem 1945 zu Ende gehenden Krieg
wuchs die Gemeinde auf etwa 1.500
Katholiken an. Die Gottesdienste fanden
im Gasthaus Weiske statt, ab 1948
nachfolgend in der evangelisch -
lutherischen Kirche St. Michaelis, in der
städtischen Turnhalle in der
August-Bebel-Straße und in einer Kapelle
im ehemaligen Konstanzenstift. Im Oktober
1952 erfolgte der Umzug in Räume in der
Hermann-Krause-Straße, aber seit Ende
1993 waren die Gläubigen wegen zu hoher
Mietkosten wieder in der evangelischen
Nachbargemeinde zu Gast.
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Foto: Kirchen im Bistum Dresden-Meissen, Band III (1997) |
In der Dienstzeit von
Pfarrer Michael Teubner (1992 - 2002)
konnte die Gemeinde schließlich ein
kleines Reihenhaus (siehe Foto) am
Kirchplatz von der Neuapostolischen
Kirche Sachsen/Thüringen für einen
Kaufpreis von 220.000 DM erwerben. Knapp
drei Wochen zuvor wurde der Notarvertrag
unterzeichnet, bevor am 29. November 1997
die heutige Kapelle St. Marien in einem
Festgottesdienst von Bischof Joachim
Reinelt gesegnet wurde.
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Text: Philipp Ramm |
26.11.2017 |
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